Um das Problem in der Mühlhälderle­straße zu lösen, soll der Ferienwohnungsbetrieb eingestellt werden. Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Ferienwohnung sorgt für Stellplatzprobleme / Postzustellung lässt zu wünschen übrig

Die Feldwegsanierung, das mysteriöse Baumsterben auf der Esch oder das Parken in der Mühlhälderlestraße beschäftigte die Rotenzimmerner Ortschaftsräte. Das neue Gremium startete mit Elan und Engagement.

Dietingen-Rotenzimmern. Viel Vorarbeit hatte Angela Seemann für ihre erste Sitzung geleistet, und die junge Ortsvorsteherin Rotenzimmerns meisterte ihre Aufgabe bravourös.

Sie informierte die Räte, warum die Post ab Anfang November im Ort ausblieb, über die rechtlichen Voraussetzungen zur Aufstellung von Parkverbotsschildern und fand Lösungen für die Fahrsicherheit auf dem Esch. Alles lag zum Nachlesen bereit, was die Räte reichlich zum Mitdiskutieren nutzten. Auch die beiden Neuen im Gremium argumentierten intensiv mit, und Bürgermeister Frank Scholz stand bei Fragen zur Seite.

Die Situation in der Mühlhälderlestraße, die schon den alten Ortschaftsrat beschäftigt hatte, lag erneut auf dem Tisch. Auf etwa 200 Fotos konnte Seemann Fahrzeuge dokumentieren, die dort im Bereich Gebäude 13, unzulässig parkten. Dem Problem mit einem Halteverbotsschild zu begegnen, müsse sie eine Absage erteilen, sagte Seemann. Die Straße sei zum Parken sowieso zu schmal, was ein Schild und damit die Rechtmäßigkeit eines Verkehrszeichens ausschließe. "Das lernt man in der Fahrschule", bestätigten die Räte.

Bleibe nur die Möglichkeit das Parken als Ordnungswidrigkeit zu ahnden, oder, was im alten Gremium bereits angestrebt wurde, fürs Parken keinen Anlass mehr zu bieten. Der Grund liegt für die Räte in der angrenzenden Wohnung, die seit September 2018 über ein Online-Portal als Feriendomizil mit Privatparkplätzen beworben werde. Die dafür notwendige Nutzungsänderung lehnte das Rotenzimmener Gremium im März diesen Jahres allerdings einstimmig ab. Auch die untere Baurechtsbehörde werde die Nutzungsänderung ablehnen und die Ferienwohnung untersagen, berichtete Seemann.

Der Rat entschied, dass, nach Eingang des Bescheids, die Gemeindeverwaltung ein Schreiben, mit dem Hinweis aufsetzen soll, die Vermietung zu unterlassen und darüber hinaus auf die Enge und damit auf das Parkverbot in der Mühlhälderlestraße hinzuweisen. Bürgermeister Scholz stimmte zu.

Bald alles wie gewohnt

Umfangreich recherchierte Seemann auch den Grund der seit Anfang November ausbleibenden Postzustellung. Nichts ist so schlimm wie eine Mahnung, auf die nicht reagiert werden könne, so die Räte und auch die Zuschauer im Ratssaal. Seemanns intensive Bemühungen waren jedoch erst mal fehlgeschlagen.

Erst eine Reklamation und die Berichterstattung in unserer Zeitung hätten Wirkung gezeigt. Dem erhöhten Krankenstand würden im Kreis Rottweil Kräfte aus anderen Zustellstützpunkten entgegengestellt. "Ab sofort sollte wieder alles wie gewohnt zugestellt werden", schloss Seemann die Ausführungen.

Weiter berichtete sie über den aktuellen Stand der Feldwegsanierung um Rotenzimmern und über die Grundüberlegung, Feldwege zurück zu bauen, um dem Instandhaltungsaufwand in der großflächigen Gemeinde nachkommen zu können.

Um der Verkehrssicherheit auf der Esch gerecht zu werden, würden die Kreuzungen zwischen den Feldern mit hohen Bäumen gekennzeichnet, erläuterte Seemann. Schon von Weitem werde so auf Einmündungen aufmerksam gemacht. Für die Räte eine Herzensangelegenheit, weil sich bereits ein tödlicher Unfall ereignet hat. An einer Stelle schlagen die Bemühungen aber schon seit Jahrzehnten fehl. Kein gepflanzter Baum überlebte bislang.

Der Rat wird zwar weiter anpflanzen, entschied sich aber darüber hinaus für weitere Maßnahmen. Neben einer Sitzgelegenheit an der Kreuzung sollen eine Vogelstange und ein Insektenhotel die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer erhöhen. Als weitere Maßnahme sprach der Ortschaftsrat den Heckenrückschnitt sowohl von Privateigentümern als auch von der Gemeinde an, sobald das Grün in den Verkehrsraum hineinrage.

Weiter berichtete Seemann vom unerlaubten innerörtlichen Lagern von Fahrzeugen. Sie müssten entweder entsorgt oder angemeldet werden, sagte Seemann. Im angesprochenen Fall werde vom Landratsamt ein Schreiben versandt.