Das Arbeitsvolumen in Deutschland legt nun wieder deutlich zu. Foto: dpa

Die Deutschen haben im dritten Quartal 14,9 Milliarden Stunden mehr gearbeitet, als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Das Arbeitsvolumen habe somit deutlich zugelegt, so ein Sprecher des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Die Deutschen haben im dritten Quartal 14,9 Milliarden Stunden mehr gearbeitet, als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Das Arbeitsvolumen habe somit deutlich zugelegt, so ein Sprecher des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Nürnberg - Der verhaltene Wirtschaftsaufschwung wirkt sich auf das Arbeitsvolumen der Deutschen aus. "Nach den Rückgängen in der konjunkturellen Schwächephase vor einem Jahr legt das Arbeitsvolumen nun wieder deutlich zu".

Das berichtete Enzo Weber vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Insgesamt hätten die Erwerbstätigen im dritten Quartal 14,9 Milliarden Stunden gearbeitet - 1,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Allerdings gab es auch einen Feiertag weniger. Gegenüber dem zweiten Quartal 2013 stieg das Arbeitsvolumen saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent. Dadurch kamen zwischen Juli und Ende September im Schnitt auf jeden Beschäftigten 11,8 bezahlte Überstunden. Die Guthaben auf den Arbeitszeitkonten legten um 0,8 Stunden zu.

In knapp der Hälfte der EU-Länder drohen den Beschäftigen in diesem Jahr unterdessen einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge Reallohnverluste.

Deutschland ist allerdings nicht dabei, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung in seinem am Montag veröffentlichten Europäischen Tarifbericht mitteilte.

In Deutschland seit 2010 spürbare Lohnzuwächse

In zwölf von 28 Staaten dürften die Löhne demnach nach Abzug der Inflation zurückgehen. Besonders drastisch sei die Entwicklung in einigen Ländern Südeuropas. So werde für Griechenland ein Rückgang des Reallohnniveaus um 6,2 Prozent prognostiziert. Doch auch in den Niederlanden, Großbritannien oder Irland drohten den Beschäftigen wieder Reallohnverluste.

Deutschland gehöre hingegen zu den wenigen EU-Ländern, deren Beschäftigte im Durchschnitt seit 2010 inflationsbereinigt spürbare Lohnzuwächse verzeichneten, berichtete das WSI.

Allerdings habe mit einer Reallohnsteigerung von insgesamt 2,8 Prozent bislang nur knapp die Hälfte der Einbußen ausgeglichen werden können, die zwischen 2001 und 2009 aufgelaufen seien. In dem Zeitraum war Deutschland der einzige EU-Staat, dessen Reallohnniveau sank - um insgesamt 6,2 Prozent.