Die Firma Mey widmet eine ganze Seite ihrer Homepage den Themen „Plus Size“ und „Body Positivity“. Außerdem arbeitet sie mit der Body-Positivity-Aktivistin Sarina Nowak zusammen.
Curvy- und Plus-Size-Models sind nicht mehr von den Laufstegen dieser Welt wegzudenken. Nahezu jede Mode-Marke wirbt inzwischen auch mit Frauen, die nicht „Size Zero“ (also Kleidergröße 32) tragen, sondern größere Größen. So auch die Firma Mey. Doch damit nicht genug: Der Wäsche-Hersteller aus Albstadt-Lautlingen widmet sogar eine ganze Seite seiner Homepage den Themen „Plus Size“ und „Body Positivity“. Doch warum räumt Mey diesen Themen so viel Platz ein?
„Grundsätzlich versuchen wir unseren Kunden gegenüber möglichst transparent zu sein. Das gilt für alle Prozesse. Beispielsweise kann man unseren vollständigen Nachhaltigkeitsbericht online einsehen“, erklärt Isabell Haasis, Head of PR und Media Planning bei der Firma Mey. Damit die Kunden auch zu den Themen „Plus Size“ und „Body Positivity“ viele Informationen finden, habe das Wäsche-Unternehmen diese Seite ins Leben gerufen.
Und was steckt hinter der Zusammenarbeit mit der sogenannten Body-Positivity-Aktivistin Sarina Nowak? „Wir arbeiten mit vielen Models und Influencern zusammen, so auch mit ihr. Wir finden sie interessant, weil man ihr ansieht, wie wohl sie sich in ihrer Haut als Plus-Size-Model fühlt“, erklärt Haasis.
Mey ist es wichtig, verschiedene Körpertypen zu zeigen
Generell sei es dem Wäsche-Hersteller wichtig, nicht nur mit „klassischen Models“, sondern auch Plus-Size-Models zu werben. „Körpertypen sind verschieden und wir wollen die ganze Vielfalt abbilden. Und damit zeigen wir ja auch die Diversität unserer Kollektion“, erklärt Haasis.
Mey habe schon immer Unterwäsche in vielen verschiedenen Größen angeboten. Neu sei lediglich, dass inzwischen auch Plus-Size-Models in der Branche mehr in den Fokus rücken. „Und das ist auch gut so“, findet Haasis.
BH-Entwicklung kann bis zu 15 Monate dauern
Das findet auch Claudia Bernhard, „Designerin Dessous“ bei Mey. „Es gibt diese Kunden ja schon immer und die sollen sich auch repräsentiert fühlen“, sagt sie. Die Designerin weiß, dass Kundinnen, die größere Größen tragen, oft anspruchsvoller sind. „Ein BH sollte nicht nur gut aussehen. Er hat auch immer eine Funktion.“ Je größer die Brüste seien, desto mehr Gewicht müsse dieser auch halten. „Das ist einfach der Physik geschuldet“, erklärt sie.
Je nach Komplexität des BHs dauere die Entwicklung von diesem bis zu 15 Monate und durchlaufe mehrere Stufen. Am Ende sollte dieser vor allem richtig passen und komfortabel sein - und das den ganzen Tag. Doch natürlich sei es auch wichtig, dass er den Kundinnen gefällt.