Das Personal in italienischen Krankenhäusern arbeitet derzeit am Limit. Foto: dpa

Italienische Ärztin appelliert an Bevölkerung. Medizinisches Personal am Limit.

Region - Überall auf der Welt arbeiten Ärzte auf Hochtouren. Gerade in Italien, das hinsichtlich der Schwere der Ausbreitung ein Stadium erreicht hat, das demnächst auch in Deutschland anzutreffen sein könnte, ist der Stress und die Anstrengung von Pflege- und Krankenhauspersonal groß. Die Ärztin Francesca Mangiatordi hat gegenüber der Bild-Zeitung sowie einem Schweizer Medium Ratschläge gegeben, wie die Menschen dazu beitragen können, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

Das Foto einer Krankenschwester in Italien, die im Krankenhaus an ihrem Schreibtisch eingeschlafen war, traf den Nerv der Bevölkerung. Gepostet hatte ihn Francesca Mangiatordi auf ihrer Facebookseite. Viele Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern müssen sich selbst von ihrer Familie isolieren, um jeden Tag weiter bei der Behandlung von Patienten zu helfen.

Um es dem medizinischen Personal leichter zu machen und aktiv bei der Eindämmung des Virus mitzuhelfen, könne jeder etwas tun, beharrt Mangiatordi. Sie gab im Gespräch mit Medien sieben Ratschläge, die jeder zu Hause befolgen könne.

1. Bleiben Sie daheim

Jeder Mensch sollte, sofern es ihm oder ihr möglich ist, zu Hause bleiben. Man solle nur in Ausnahmefällen das Haus verlassen. In Zeiten von Whatsapp, Skype, Google-Hangout, Discord und zahlreichen anderen Messenger-Diensten gibt es genügend Möglichkeiten, dennoch in Kontakt zu bleiben.

2. Nutzen Sie Lieferdienste

Sowohl Medikamente als auch Essen können in vielen Regionen und Städten geliefert werden. Nutzen Sie dieses Angebot, empfiehlt Mangiatordi. Man solle bei Lieferungen Abstand von mindestens einem Meter halten. Besonders im digitalen Zeitalter gibt es auch keinen Grund, mit Bargeld eine Essenslieferung zu bezahlen. Nutzen Sie PayPal und andere Online-Bezahlmöglichkeiten, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.

3. Waschen Sie sich die Hände

Wie auch das Robert-Koch-Institut, die Weltgesundheitsorganisation und die Bundesministerin für Gesundheit empfiehlt die Ärztin häufiges, gründliches Händewaschen. Alles könne kontaminiert sein. Auch beim Einkaufen sollte man idealerweise Latexhandschuhe tragen. Nicht nur, um sich selbst vor einer Ansteckung zu schützen, sondern auch um eigene Erreger nicht zum Beispiel auf loses Obst zu übertragen.

4. Geduld ist eine Tugend

Wie viele andere Einrichtungen rät auch die Ärztin dazu, Geduld zu bewahren. Man solle die Ratschläge und Hygienehinweise befolgen.

5. Informieren Sie sich

Informierte Menschen geraten weniger leicht in Panik und können mithelfen, sich selbst und das direkte Umfeld aufzuklären. Wer gesund und informiert sei, bleibe in den allermeisten Fällen auch gesund, so Mangiatordi.

6. Auf die Ärzte hören

Man solle sich an die Anweisungen der Behörden halten. Ansonsten lande man unweigerlich in der Notaufnahme, so Mangiatordi. Durch fahrlässiges Verhalten werde niemandem geholfen. Das Personal, das jetzt schon über die Grenzen geht, werde durch ein solches Verhalten nur unnötig belastet.

7. Die Gefahr nicht unterschätzen

Die Ärztin warnt außerdem davor, das Virus nicht zu unterschätzen. Die Situation in Italien sollte allen anderen Ländern eine Lehre sein. Solange der Ernstfall noch nicht eingetroffen ist, bleibe Zeit für Vorbereitungen, sagt sie. Dazu gehöre unter anderem, die Vorräte und Personal in Krankenhäusern aufzustocken und jetzt schon Freiwillige zu rekrutieren.

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