Der Sulzer Narrennachwuchs erhält als Fasnetsersatz eine gefüllte Stofftasche. Foto: Schwind

Party am Wochenende geplant. Aktionen für den Nachwuchs. Narrenzunft ermutigt Mitglieder, sich an Vorschriften zu halten.

Einen weiteren Baustein im Konzept der Sulzer Corona Fasnet "at home" ist mit dem Breaglerabend dazu gekommen. Den Sulzer Narrenzunft-Verantwortlichen ist es wichtig, ihre Mitglieder an die Corona-Vorschriften zu binden.

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Sulz - Hierzu wurden extra Aufkleber mit den beiden Leitfiguren der Sulzer Fasnet, dem Optimist und Pessimist mit Mäskle, gedruckt. "Sei närrisch zieh’s Mäskle a! Narrenzunft Sulz – gemeinsam Tradition bewahren" ist der Leitfaden der Sulzer Corona-Fasnet, erklärten Timo Holst, Kassier der Narrenzunft Sulz, und Tobias Breitling, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit gegenüber unserer Zeitung in einem Pressegespräch am Tag nach der Online-Breaglerabend-Premiere.

Neben den vielen positiven Resonanzen freute sich die Narrenzunft vor allen Dingen über den Kommentar von Bürgermeister Gerd Hieber: "Liebe Narren, bravo, toll gemacht! Das war ein hoffentlich einmaliger, aber wunderschöner Breagler-Abend mit Euch. Wir sind stolz auf die Sulzer Narrenzunft, dass sie so etwas auf die Beine gestellt hat, war fast wie live in der Grotte". Weitere positive Meldungen lauten: "Tausend Dank für ein wenig Fasnetsfeeling" oder "Super Idee, konnte mich richtig amüsieren", um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Breitling und Holst machen den Erfolg an der gelungenen Mischung mit Kasperletheater, Staffelei und Moderation fest.

Spontane Ideen umgesetzt

"Als wir uns in der Zunftstube trafen um die Anmoderation zu drehen wussten wir noch nicht was wir machen wollen, es ist alles so entstanden. Als ich in der Mitte des Raumes den großen einsamen Tisch sah, kam mir die Idee von Dinner for one und mein Partner Andreas Flohr war sofort begeistert. Statt des Tigerfells kam uns spontan die Idee mit der Sulzer Hexe", schmunzelte Timo Holst.

Die beiden Narrenzünftler schauten aber auch in die Zukunft: Fest steht, dass die Flughexen samt Flugbesen in diesem Jahr mit ihrem Auftritt am Schmotzigen die heiße Zeit der Fasnet bis zum Fasnetsdienstag nicht einläuten können. Dieses Jahr bekommen sie nämlich keine Startgenehmigung am Becherberg und müssen am Boden verweilen. Auch das vertraute Gschell der Narros wird die Sulzer Straßen nicht mit Leben füllen. Statt dessen laufen die Kreativabteilungen der Narrenzunft Sulz auf Hochtouren.

Polonaise trotz Corona? Eine Fasnet ohne Polonaise geht bei der Kernstadtzunft schon gar nicht. So wurde der Polonaise-Klassiker von Werner Böhm kurzerhand Corona-konform verpackt. Der Narrennachwuchs ist aufgerufen, möglichst viele eigene Fotos in der typischen Polonaise-Haltung mit ausgestreckten Armen einzusenden. Die Narrenzunft wird dann alle Fotos auf einer Art "Wäscheleine" zusammensetzen und jeweils Teilstücke in den Schaufenstern den Sulzer Einzelhändler präsentieren. "So bieten wir der Bevölkerung einen Pfad, der Sulzer Fasnet durchs Städle zu folgen", erklärt der Vereinskassier.

Nachwuchs erhält Fasnetsersatz

Als eine Art Fasnetsersatz, erhält der Sulzer Narrennachwuchs eine gefüllte Stofftasche mit Süßigkeiten, Aufkleber, Malbuch und eine Corona-Maske, alles bedruckt mit den beiden Sulzer Leitfiguren Optimist und Pessimist. "Die Jugend ist unsere Zukunft, deshalb versuchen wir auch, die in den letzten Jahren entstandene Dynamik nicht zu verlieren", erklärt Timo Holst.

Dazu beitragen soll auch ein virtueller Kinderball am Fasnetssamstag. Im Moment ist das für Corona gegründete Intensivteam mit der Entwicklung einer Alternative für den Fasnetsabschluss am Narrenbrunnen und die anschließende Bootsfahrt von Optimist und Pessimist beschäftigt.

Virtuelle Fasnetsparty geplant

Geplant ist ein Trickfilm mit auf die Sulzer Narrenfiguren umgebauten Duplofiguren, mehr wollten Holst und Breitling aber noch nicht verraten. Fest steht auch eine Fasnetsparty am kommenden Fasnetssamstag, 13. Februar als virtuelle Geselligkeit als Ersatz des Zunftballs. Mit insgesamt zehn Narren- oder Hexenzünften bietet die Gesamtstadt Sulz eine Fasnetslandschaft, wie sie nur selten anzutreffen ist.

"Es wäre ja strafbar, hier nichts Gesamtstädtisches zu machen", so Breitling. Deshalb wird es auch etwas Gemeinsames geben, was dann jede Zunft auf ihrer Homepage veröffentlicht. Da nur 50 Gottesdienstbesucher Corona-bedingt die Messe am Sonntagmorgen live miterleben dürfen, wird es einen Livestream geben, war von den beiden zu erfahren.