Intensivstation für Notfallversorgung abgemeldet. Patienten werden verlegt.
Das Corona-Geschehen in der Helios-Klinik in Rottweil breitet sich aus: 39 Mitarbeiter und fünf Patienten wurden inzwischen positiv auf das Virus getestet. Welche Folgen der Personalausfall für die Intensivstation hat und wie nun weiter vorgegangen wird, darüber haben wir mit der Sprecherin der Klinik gesprochen. Details erfahren Sie in unserem SB+Artikel.
Kreis Rottweil - Nachdem am Wochenende die ersten Infektionen bekannt wurden, haben die Massentests weitere positive Fälle ergeben: 39 Mitarbeiter und fünf Patienten sind aktuell betroffen, heißt es auf Nachfrage. Die Intensivstation wurde für den Notfallbetrieb abgemeldet.
In der Rottweiler Klinik versucht man auf Hochtouren, den Ausbruch weiter einzudämmen. Am Wochenende war bei einer Kontrolle auf der Intensivstation – außerhalb des Covid19--Bereichs – ein mit dem Coronavirus infizierter Patient entdeckt worden. Weitere Tests ergaben zunächst elf weitere betroffene Mitarbeiter. Die Helios-Klinik hatte angekündigt, dass in der Folge alle Beschäftigten getestet würden.
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Am Donnerstag fragen wir Sprecherin Andrea Schmider nach dem Stand der Dinge. Sie erklärt: "Wir haben die Testungen noch nicht komplett abgeschlossen, doch die ersten Befunde haben uns schon erreicht. Von etwa 170 getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind 39 positiv." Darunter seien einige, die kürzlich erst positiv getestet wurden und nach der Quarantäne nun wieder im Dienst gewesen seien. Außerdem seien fünf Patienten infiziert – "trotz konsequent umgesetztem Hygienekonzept", wie die Sprecherin betont.
Der Ausfall derart vieler Mitarbeiter hat weitreichende Konsequenzen: "Wir haben den nicht-Corona-Bereich der Intensivstation für die weiterführende Notfallversorgung abgemeldet", erklärt Andrea Schmider. Selbstverständlich sei die Erstversorgung über die Notaufnahme gewährleistet. "Die Rettungsleitstelle sowie die umliegenden Kliniken haben wir schon gestern informiert. Der Covid-Bereich der Intensivstation ist davon unberührt."
Geplante OPs verschieben und Betrieb einschränken
Eine Art "Arbeitsquarantäne" für Mitarbeiter, wie man es beispielsweise aus dem Krankenhaus in Calw beim dortigen Ausbruch gehört hat, sei nicht vorgesehen, "solange die Situation mit dem verbleibenden Personal bewältigt werden kann".
Dennoch muss der Betrieb drastisch eingeschränkt werden. Geplante OPs werden, wie angekündigt, verschoben. Eine genaue Zahl könne sie nicht nennen, so die Sprecherin, man bewege sich jedoch im "hohen zweistelligen Bereich".
Und wie geht es nun weiter? "Wir werden in regelmäßigen und mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Zyklen Reihentestungen bei Personal und Mitarbeitern vornehmen", erklärt Andrea Schmider. Und: "Wo es möglich ist, verlegen wir Patienten in andere Häuser." Medizinisch dringliche Fälle, die ohne Intensivstation versorgt werden können, würden an der Helios-Klinik aber weiterhin in Einzelzimmern aufgenommen.