Das Landratsamt hat mit dem Aufbau begonnen: Die ersten Container der neuen Flüchtlingsanlage auf dem Parkplatz „Wiesengrund“ in Seelbach stehen bereits. Foto: Landratsamt

Die ersten Container stehen, der Aufbau liefert spektakuläre Bilder: Das Landratsamt hat mit dem Bau der Flüchtlingsunterkunft in Seelbach begonnen. Ende Januar sollen dort 50 Menschen einziehen.

Aufgrund der zunehmend ansteigenden Zahl an Asylbewerbern und Flüchtlingen sucht der Ortenaukreis nach wie vor nach weiteren Möglichkeiten für deren vorläufige Unterbringung. Die Gemeinde Seelbach ist den Aufrufen des Ortenaukreises, geeignete Immobilien und sonstige Unterbringungsmöglichkeiten anzubieten, gefolgt und hat eine Fläche zum Betrieb einer Container-Wohnanlage angeboten (wir berichteten).

Im „Wiesengrund“ entstehen bereits in den kommenden Tagen Unterkünfte für rund 50 Menschen. Gebaut und betrieben wird die Anlage durch das Landratsamt Ortenaukreis. Ab Ende Januar 2024 soll die Belegung starten, teilt das Landratsamt nun mit. „Ich bin Bürgermeister Thomas Schäfer und der Gemeinde Seelbach sehr dankbar, dass sie meinem Appell gefolgt sind und uns diese Fläche für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stellen“, erklärt Landrat Frank Scherer in der Mitteilung. Nach der Fertigstellung ist geplant, interessierten Bürgerinnen und Bürgern bei einem Tag der offenen Tür die Möglichkeit zu einer Besichtigung zu geben.

Ein großer mobiler Kran half beim Aufstellen der Container, in die Ende 50 Flüchtlinge einziehen sollen. Foto: Landratsamt

In diesem Zusammenhang beantworten Mitarbeiter des Landratsamts auch Fragen rund um das Thema Unterbringung. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften werden im Rahmen eines umfassenden Konzepts von Sozialarbeitern des Kreises sowie einem Heimleiter während der Zeit ihres Aufenthalts betreut und möglichst von Anfang an bei der Integration unterstützt. Ein Hausmeister kümmert sich um die technischen Anlagen, sowie Reparaturen und Themen wie Mülltrennung und Sauberkeit. Das Ziel ist, ein gutes Miteinander zwischen Bewohnern der Einrichtung und der aufnehmenden Gemeinde zu schaffen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Gemeinde stellt Ansprechpartner für Bürger

Dabei sehe sich die Gemeinde in der Pflicht, eng mit dem Ortenaukreis zusammenzuarbeiten und seitens der Verwaltung Ansprechpartner für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu benennen, so dass eine gute Basis für ein harmonisches Zusammenleben geschaffen ist. Bürgermeister Thomas Schäfer blickt positiv auf die Errichtung der mobilen Wohnanlage und deren Belegung mit Flüchtlingen: „Ich sehe nicht nur die Erfüllung einer gesetzlichen Pflichtaufgabe durch die Bereitstellung der Fläche seitens der Gemeinde Seelbach, sondern auch die menschliche und moralische Pflicht, den aus Krisen- und Kriegsgebieten geflüchteten Familien einen geschützten Ort anzubieten, um zur Ruhe kommen zu können.“

Bereits in der Vergangenheit, in den Jahren 2015 bis 2018, gab es in der Gemeinde sehr positive Erfahrungen mit der damaligen Wohnanlage, schreibt das Landratsamt weiter. Damit bezieht es sich auf die Container in der Eisenbahnstraße. Auch Bürgermeister Schäfer hatte beim Pressegespräch im Oktober, als die Containeranlage angekündigt wurde, erklärt, dass die Seelbacher damals sehr offen waren. An diese guten Erfahrungen wollen Landratsamt und Gemeinde nun anknüpfen.