Seine ausdrucksvolle Mimik macht den Abend mit Roberto Capitoni in Furtwangen zum Erlebnis. Foto: Jogi Ritter

Die Zuschauer in der Kulturfabrik waren vom Comedian Capitoni begeistert.

Endlich war er in Furtwangen – denn Roberto Capitoni ist mittlerweile seit über 40 Jahren auf den Bühnen zuhause. Angefangen hat er als Punk und wurde dann zum Comedian.

Bereits 1981 startete er mit der Comedy-Gruppe „NieGelungen“ auf den Brettern, die seither seine Welt bedeuten. In Furtwangen nahm er sein Publikum im Handumdrehen mit auf eine skurrile Reise durch den realen Irrsinn des Alltags. Denn seine Geschichten sind das, was wir alle beinahe jeden Tag erleben.

Mit unnachahmlicher Mimik

Mit seiner unnachahmlichen Mimik gab er den Szenen des Lebens in des Wortes Sinne ein Gesicht. Ein Gesicht? Hunderte, man musste an diesem Abend in der Kulturfabrik gewesen sein, um zu wissen was gemeint ist. Und da war es beinahe egal, was er erzählte, er fand immer den humorigen Kern. Klischees erkennen wo man sie gar nicht vermutet – das ist sein Handwerkszeug.

Feuerwerk an Worten

Das Publikum ging begeistert mit und war dabei ebenso körperlich gefordert wie Capitoni selbst. Ein Feuerwerk an Worten schoss er ab, da musste man schon aufmerksam zuhören. „Meine Kollegen lachen immer über mich, mit meinen Texten heute Abend könnten die vier Programme erstellen, und ihr bekommt das alles komprimiert am Stück“, schmunzelte er. Aufstehen und klatschen – langweilig. Wild mit den Armen rudern, klatschen, rufen, lachen – das ist seine Bühnenphilosophie.

Die Furtwanger Kulturfabrik machte mit und gab alles. Kein Wunder, denn immer wieder erwähnte er augenzwinkernd seinen italienischen Onkel „Luigi“, der aus Zement Beton macht, und daraus Schuhe.

Italienisches Temperament

Capitonis italienisches Temperament war nicht zu zügeln, seine Wurzeln geben ihm die Kraft, die Leute zum Lachen zu bringen. Auch über sich selbst lachte Roberto gerne, denn der Schwabe in ihm geizt nicht, er ist extremst spendabel in Sachen Humor. Mit Charme machte er so die pubertierenden Töchter zum Thema, und jeder im Publikum wusste was gemeint ist. Spätzle oder Spaghetti – Roberto Capitoni isst beides, und dem Publikum schmeckte es an diesem warmen Sommerabend bestens. Hausherr Jacques Barthillat verabschiedete das treue Publikum in die Sommerpause. Am 8. September geht es dann mit „GlasBlasSing“ in der Kulturfabrik weiter.