Das war ein super Comeback für die Weilstetter Lochen-Schwimmtage nach zwei Jahren Corona-Zwangspause! Und am Ende gab es für die Schwimmer eine Überraschung.
Am Wochenende sorgte die 37. Auflage der Traditionsveranstaltung für fröhliche Gesichter im und am Becken.
Kerstin Helber ganz entspannt
Entspannt steht Kerstin Helber, die Abteilungsleiterin Schwimmen beim TV Weilstetten, in der Eingangshalle des Lochenbads und berichtet mit leuchtenden Augen: "Wir sind alle glücklich, dass wir die Lochen-Schwimmtage endlich wieder ausrichten dürfen." Denn sicher war sich das Organisations-Team um Helber natürlich nicht, ob nach den abgesagten Veranstaltungen 2020 und 2021 wieder Hunderte von Schwimmerinnen und Schwimmern durch das Lochenbad wuseln würden.
Einfallsreich die Probleme gelöst
Deshalb wurden schon im Vorfeld einige Vorkehrungen getroffen. "Wir wussten ja bei Planungsbeginn nicht, ob und welche Auflagen es wegen Corona geben würde", erzählt Helber. Daher wurden erstmals in der Geschichte der Lochen-Schwimmtage die Jahrgänge getrennt – am Samstag durften die Jüngeren ran, am Sonntag die Älteren.
Spaß und entspannte Atmosphäre
Diese Einteilung sorgte an beiden Tagen für super Stimmung. Die Jungen sorgten am ersten Tag mit ihrer Aufregung, ihrem Lachen und Spaß für gute Laune. "Das war so süß mit den Kleinen", meint Kerstin Helber schmunzelnd. Tags darauf war die Atmosphäre bei den schon abgeklärten älteren Startern komplett entspannt, keine Spur von der Hektik früherer Auflagen dieses Schwimm-Highlights. "Wir haben auch den Ablauf ein wenig geändert", berichtet Helber. Denn während früher direkt nach dem Anschlagen des letzten Schwimmers eines Laufs das Startsignal für die nächsten Starter gegeben wurde, durften diesmal die Schwimmer erst einmal aus dem Wasser, ehe es weiterging.
Kleiner Wermutstropfen
So entspannt das für alle Beteiligten ist – für den Verein ist das eher ein Wermutstropfen. Durch die Trennung nach Jahrgängen können die Schwimmerinnen und Schwimmer nicht mehr so viele Starts absolvieren, die meisten belassen es bei vier. Antrittsgeld – und damit die wichtigen Einnahmen für den Verein – gibt es aber pro Start. Hätte der TV Weilstetten also gewusst, dass es keine Auflagen geben würde, hätte er das Event wohl eher so wie immer geplant.
Über 700 Starts
"Aber wir wollen uns nicht beklagen", meint Helber, die sich auch froh zeigt, dass die Stadt Balingen keine Probleme bei der Hallenbereitstellung gemacht hat. "Das wussten wir ja nicht, ob wir überhaupt bei reduziertem Schwimmbetrieb hier reindürfen." Sie durften, und die Vereine dankten es mit über 700 Starts. Das ist zwar kein Vergleich zu den Hochzeiten der Veranstaltung, als sogar bis zu 2000 Starts erreicht wurden, aber erstens sind diese Zeiten ohnehin vorbei – im Mai 2019 sorgten 1292 Starts mit einer Steigerung um 30 Prozent für ungläubiges Staunen –, zum anderen war das unter diesen Bedingungen ein sehr gutes Ergebnis mit Meldungen aus Herrenberg, Cannstatt, Mengen, Weingarten, Laupheim und natürlich Reutlingen/Tübingen sowie von der SG Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Explodierende Rohstoffpreise: Medaillen zu teuer!
Die allgemeine Krisenlage hatte die Weilstetter aber vor der Veranstaltung dennoch erwischt. "Wir konnten uns die Medaillen nicht leisten", berichtet Kerstin Helber. Obwohl der langjährige Lieferant "den besten Preis anbot, den er gerade noch verschmerzen konnte", lag der Preis wegen der explodierenden Rohstoffkosten viermal so hoch wie normal.
Lösung: Schicke Plaketten aus Holz
Die Lösung: nachhaltig produzierte Medaillen aus einem Naturmaterial: Holz! "Das ist eigentlich Abfall, der in der Holzproduktion anfällt", erklärt Helber, während sie begeistert das außergewöhnliche Schmuckstück ansieht. Die Kosten dafür lagen "nur" eineinhalb Mal so hoch wie sonst. Und die Schwimmerinnen und Schwimmer auf den ersten drei Plätzen waren begeistert, einmal eine ganz außergewöhnliche Belohnung für die gute Leistung mit nach Hause zu nehmen. Wie gesagt: Fröhliche Gesichter überall. Im Becken und am Becken.
