Buntes Spektakel: Der Christopher Street Day in Stuttgart Foto: dpa

Trotz unterschiedlicher Meinung der CDU übernimmt OB Schuster Schirmherrschaft für Festival. 

Stuttgart - OB Wolfgang Schuster (CDU) wird dieses Jahr die Schirmherrschaft des Homosexuellen-Festivals Christopher Street Day (CSD) übernehmen. Schusters Zustimmung ist deswegen bemerkenswert, weil die CDU-Mitglieder zuletzt sehr unterschiedlicher Meinung über den Christopher Street Day waren.

Ex-Ministerpräsident Günther Oettinger hatte 2007 ein Grußwort für die Schwulen und Lesben verweigert und das Ansinnen an seine Sozialministerin Monika Stolz (CDU) verwiesen. 2005 gab es bereits erheblichen Wirbel, weil der damalige Sozialminister Andreas Renner (CDU) die Schirmherrschaft übernommen hatte. Partei- und Kirchenkreise übten deswegen scharfe Kritik an ihm. Stefan Mappus, damals lediglich Fraktionschef im Landtag, bezeichnete die Veranstaltung als "abstoßend, frivol und karnevalesk."

Unter dem Motto "Generation Zukunft"

Schusters Pressereferent Sven Matis trat auf Anfrage unserer Zeitung am Donnerstag dem Eindruck entgegen, dass Schuster sich erst 2011 zur Übernahme der Schirmherrschaft habe durchringen können. Die CSD-Veranstalter hätten Schuster dieses Jahr zum ersten Mal angefragt. In den Jahren zuvor habe der OB stets ein Grußwort zum CSD beigesteuert und 2010 die Community gern im Rathaus empfangen. Mit seiner Schirmherrschaft pflege der OB Stuttgarts Klima der Toleranz, der Offenheit und Aufgeschlossenheit.

Der CSD findet vom 22. bis 31.Juli unter dem Motto "Generation Zukunft" statt. Vereinschef Christoph Michl sagte, Stuttgart hebe sich in Sachen Gleichstellung von Homosexuellen von vielen anderen Städten und Landkreisen ab. 2004 genehmigte Schuster, dass sogenannte Homo-Ehen auf allen Standesämtern geschlossen werden können.