Zwei Sieger auf einem Bild? Boris Rhein (r.) hat für die CDU in Hessen einen Triumph eingefahren, zu dem auch Friedrich Merz beigetragen haben will. Foto: dpa/Michael Kappeler

In der CDU beginnt das Ringen um die Deutungshoheit über den beachtlichen Wahlerfolg in Hessen. Die Kernfrage: War der Bundesvorsitzende dabei ein Störfaktor oder doch eher ein Grund für den Sieg.

Die Stimmung im Bundesvorstand der CDU ist diesmal nicht ganz so euphorisch wie sonst nach gewonnenen Landtagswahlen. Die schrecklichen Gewalttaten in Israel lassen Jubelbilder ganz unangebracht erscheinen. So befasst sich die CDU-Führung an diesem Nach-Wahlmontag auch zuerst mit einem Positionspapier zur Lage im Nahen Osten. Aber natürlich geht es auch um die Wahlen vom Sonntag, die der Union mit Markus Söder in Bayern einen reichlich gerupften Gewinner und mit Boris Rhein in Hessen einen strahlenden Sieger bescherten. Zur Halbzeit der Legislaturperiode im Bund ist vor allem das Hessen-Ergebnis eine große Ermunterung für eine unruhig gewordene CDU. Und wenn gewonnen wird, will jeder dabei sein. Was die Frage aufwirft, wer den Sieg für sich beanspruchen darf.