Winfried Mack will CDU-Landeschef werden. Foto: dpa

Mack versus Strobl: Bei der Südwest-CDU bahnt sich eine Kampfkandidatur um den Vorsitz an.

Stuttgart - Der Landtagsabgeordnete Winfried Mack will neuer Vorsitzender der Südwest-CDU werden. Beim Landesparteitag am 23. Juli werde er gegen CDU-Generalsekretär Thomas Strobl antreten, teilte Mack am Montag in Stuttgart mit. Strobl hatte bisher als einziger Kandidat sein Interesse an der Nachfolge des scheidenden Parteichefs Stefan Mappus angemeldet.

„Ich verstehe mich als Vertreter der Basis unserer Partei und möchte mit meiner Bewerbung unserer CDU in Baden-Württemberg bei dieser wichtigen Wahl eine Alternative bieten“, erklärte Mack. Strobl sei "ein respektabler Kandidat". Wirkliche Erneuerung könne es aber nur mit einer echten Wahlmöglichkeit geben.

Vier Monate nach der Niederlage bei der Landtagswahl bestimmt die Südwest-CDU bei ihrem Parteitag am 23. Juli in Ludwigsburg den neuen Vorsitzenden. In den vergangenen Wochen hatte sich Unmut geregt, weil niemand gegen Strobl antreten wollte. Der Heilbronner Bundestagsabgeordnete verkörpere keinen Neuanfang, sondern sei zu stark mit Mappus und dem historischen Machtverlust verbunden, hatte die Mittelstandsvereinigung der CDU kritisiert.

Seite 2: Porträt: Winfried Mack - ein Mann von der Basis

Winfried Mack hat bereits Erfahrungen mit Kampfkandidaturen gesammelt. 2009 wollte er stellvertretender CDU-Landesvorsitzender werden. Mit nur einer Stimme Rückstand verlor er gegen seinen Landtagskollegen Dietrich Birk. Besser lief es für ihn vor rund zwei Monaten, als er zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden im Landtag gewählt wurde. Jetzt sieht der 45-Jährige die Zeit reif für einen weiteren Karriereschritt.

Zur Politik gehöre „die Gunst des Augenblicks“, erklärt Mack auf seiner Homepage: „Abwarten können, bis die Frucht reif ist. Den richtigen Zeitpunkt erwischen. Langer Atem. Mut zum schnellen Handeln.“ In einem weiteren Motto auf seiner Fraktions-Homepage gibt er sich kämpferisch: „Wer arbeitet, ist vor dem Erfolg nie sicher.“

Mack kennt die Partei in- und auswendig

Mack kennt die CDU in all ihren Verästelungen. Seit mehr als 20 Jahren sei er „in den unterschiedlichsten Funktionen an der Basis aktiv“, betont er. Seinen engen Kontakt zum CDU-Fraktionsvorsitzenden Peter Hauk sieht er als Vorteil an: Bereits heute arbeite er eng mit Hauk zusammen. Wenn er neuer CDU-Landesvorsitzender wird, will er ein gutes Tandem mit dem Oppositionsführer bilden.

Seine berufliche Karriere begann Mack unter Ex-Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU). Der Verwaltungswissenschaftler diente Teufel von 1995 bis 2001 im Staatsministerium, zuletzt als Referatsleiter bei Grundsatzfragen der Landespolitik. Seit 2001 sitzt er als Abgeordneter für den Wahlkreis Aalen (Ostalbkreis) im Landtag. Der 45 Jahre alte Katholik ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist auch kommunalpolitisch aktiv, arbeitet seit 1999 im Kreistag des Ostalbkreises.