So könnte der ZOB künftig aussehen. Grafik: Elektro- und Lichtingenieurbüro Bagusat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat beschließt, im Zuge der Sanierung des Gebäudes auch die Beleuchtung zu erneuern

Ein weiterer Schritt in Sachen Sanierung des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) in Calw ist getan: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, das Beleuchtungskonzept des Büros Bagusat Elektro- und Lichtplanung umzusetzen. Einen Zeitplan für die Sanierung gibt es allerdings noch nicht.

Calw. "Dunkel und schmutzig", "unzureichend beleuchtet", "total veraltet": Wer im Internet nach Bewertungen des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) in Calw sucht, findet häufig vernichtende Kritiken. Das soll sich in Zukunft ändern.

Seit Anfang des Jahres 2017 befasst sich der Calwer Gemeinderat mit einer Sanierung des 1989 eröffneten Gebäudes. Der ursprüngliche Anlass war eine Untersuchung gewesen, die ergeben hatte, dass die Betonfassade des Gebäudes erhebliche Schäden aufweist, die behoben werden müssen. Im Zuge dieser Gespräche kam auch der Gedanke auf, den ZOB optisch aufzuwerten.

Eine Arbeitsgruppe hatte sich in der Folge mit dem Thema befasst und aus vier verschiedenen Vorschlägen einen Entwurf des Freudenstädter Büros "Raumthema" ausgewählt. Dieser sieht vor, das Gesamtbild des Gebäudes ruhig und entspannt erscheinen zu lassen – nicht zuletzt durch eine zurückhaltende Farbgebung in zwei Beigetönen. Bereits im Dezember 2017 empfahl der Bau- und Umweltausschuss, diesen Vorschlag in die Tat umzusetzen.

Das Problem des schummrigen Lichtes und der finsteren Ecken – dem Sicherheitsgefühl der Menschen nicht gerade zuträglich – war damit aber nicht gelöst. Und so wurde zusätzlich ein Vorschlag für ein Beleuchtungskonzept eingeholt, dessen Umsetzung der Gemeinderat nun beschloss.

Senkrechte "Lichtlinien" entlang der Stützen und Öffnungen

Simona Bagusat und ihr Vater Klaus vom Elektro- und Lichtingenieurbüro Bagusat aus Haiterbach-Unterschwandorf erläuterten dieses am Donnerstagabend. Bislang, so führte Simona Bagusat aus, gebe es "sehr große Unterschiede" bei den Beleuchtungsstärken. Unter anderem diese Unregelmäßigkeiten lösten Unbehagen aus.

Künftig, so das Konzept, solle dies daher einer flächigen Beleuchtung weichen, ergänzt durch einzelne Strahler, "um Lichtakzente zu setzen". Der ZOB werde dadurch "freundlicher, offener, einladender" wirken. Darüber hinaus ist geplant, auch die Fassade mit senkrechten "Lichtlinien" entlang der Stützen und Öffnungen auszustatten. Bei dieser gestalterischen Möglichkeit könnten auch farbige LED-Lampen zum Einsatz kommen. Die geschätzten Kosten belaufen sich Stand heute, allein für diese neue Beleuchtung, auf rund 287 450 Euro. Hinzu kommt rund eine Million Euro, die für die Betonsanierung inklusive Malerarbeiten fällig werden dürften.

Während das Gesamtkonzept im Gremium insgesamt gut ankam, gab es bei den Details einiges, was die Räte noch beschäftigte. So wollte beispielsweise Jürgen Ott (Gemeinsam für Calw) wissen, ob es denn auch für den ZOB-Kiosk eine Zukunft geben könne. Dieter Kömpf (Freie Wähler), der stellvertretend für Oberbürgermeister Ralf Eggert die Sitzung leitete, meinte, dass dies noch geprüft werden müsse. Das derzeitige Kiosk-Gebäude, so erklärte auf jeden Fall Rainer Stotz, bei der ENCW für die Parkhäuser zuständig, sei "absolut am Ende", zu klein und nicht für den Verkauf von Lebensmitteln geeignet. Adrian Hettwer erkundigte sich, wer sich denn künftig um die Wartung und den Austausch der LEDs kümmere. Klaus Bagusat meinte dazu, dass diese einerseits eine sehr hohe Lebensdauer hätten – bis zu 80 000 Brennstunden und damit wohl mehrere Jahrzehnte – und andererseits von jedem Elektriker ausgetauscht werden könnten.

Was zunächst niemand beantworten konnte, war eine Frage, die von mehreren Räten kam: die nach dem Zeitplan der Sanierung. Kömpf meinte dazu, dass nun zunächst das Konzept komplettiert werden müsse; anschließend gehe es darum, einen detaillierten Zeit- und Kostenplan zu erarbeiten. Dieser werde dann nochmals im Gremium präsentiert.

Für die oberen Etagen sei übrigens zunächst keine Aufrüstung geplant. Die Parkdecks, so Stotz, seien allerdings zurzeit auch noch gut ausgeleuchtet.

"Wenn man die Kosten sieht, dann tut das natürlich weh", meinte Hermann Seyfried (Neue Liste Calw). Allerdings gebe es eben auch keine Alternative – weil die Sanierung nun mal notwendig sei.

Das Gremium stimmte dem Beleuchtungskonzept am Ende einstimmig zu.