In der Hirsauer Aureliuskirche wird auch in der diesjährigen Konzertreihe viel Qualität geboten. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzertreihe: Kirchenmusik bietet auch 2016 wieder viel Abwechslung

Von Peter Schlang

Calw-Hirsau. Vor wenigen Tagen erschien der bekannte "gelbe Flyer" mit dem aktuellen Jahresprogramm der Konzerte in der Hirsauer Aureliuskirche. Die Konzertreihe geht in diesem Jahr in ihre sage und schreibe 40. Saison, denn sie wurde im Jahr 1977 vom damaligen Pfarrer Karl Müller und von Hermann Wulzinger gegründet.

Die sechs Konzerte dieses Jahres tragen diesem "(Vor-) Jubiläumscharakter" auf eindrucksvolle Weise Rechnung, führen sie doch wieder weltbekannte Größen der Alten Musik nach Hirsau. Im Mittelpunkt des ersten Konzerts am Palmsonntag, 20. März, steht der in Stuttgart geborene Komponist Johann Jacob Froberger, dessen Geburtstag sich im Mai zum 400. Mal jährt. Er ist für die hiesige Gegend nicht unwichtig, war er doch der Lehrer der württembergischen Prinzessin Sybilla, deren ebenso kunstsinniger Schwester Antonia man die kabbalistische Lehrtafel in der Kirche von Bad Teinach verdankt. Der Innsbrucker Spezialist für historische Tasteninstrumente Peter Waldner spielt aus diesem Anlass Werke Frobergers und einiger seiner Zeitgenossen für Cembalo und Orgel, die in einen von seiner Autorin, der Südtiroler Schriftstellerin Inga Hosp, rezitierten Essay eingebettet sind.

Alle sechs Sonaten

Vier Wochen später, am 17. April, stehen erstmals seit langer Zeit wieder alle sechs Sonaten Johann Sebastian Bachs für Violine und Cembalo auf dem Programm eines Hirsauer Konzerts. Dieser Mammutaufgabe stellen sich Petra Müllejans, die Konzertmeisterin des Freiburger Barockorchesters, sowie die Cembalistin Sabine Bauer.

Das Konzert am 22. Mai geht in der Musikgeschichte einen Schritt weiter, wobei auch dann zumindest indirekt der berühmteste Bach mit im Spiel sein wird. Ulla Bundies an der Barockvioline und ihr Partner Taiji Takata am Hammerklavier werden nämlich Sonaten Wolfgang Amadeus Mozarts aus verschiedenen Schaffensperioden zu Gehör bringen.

Am 17. Juli folgt die obligatorische jährliche Aufführung von Johann Sebastian Bachs "Goldbergvariationen". Diese liegt in diesem Jahr im besten Wortsinn "in allerbesten Händen", denn mit Andreas Staier konnte für dieses Hirsauer Traditionsstück einer der weltbesten Cembalisten gewonnen werden. Nach einer längeren Pause im August und September geht die Konzertreihe Sankt Aurelius am Sonntag, 16. Oktober, mit einem Hirsauer Debüt in ihr drittes Drittel. Die unter dem poetischen Ensemblenamen "Der musikalische Garten" auftretenden Geiger Karoline und German Echeverri, die Cellistin Annekatrin Beller sowie die Cembalistin Daniela Niedhammer werden dem Publikum "Musik am Dresdner Hof" präsentieren.

Alte Bekannte

Das letzte Konzert des Jahres am Patroziniumsfest des Heiligen Aurelius am 13. November bringt dann ein Wiederhören mit "alten" Hirsauer Bekannten: Swantje Hofmann, Barockvioline, Frederike Heumann, Gambe, Leo Schelb, Traversflöte und Ricardo Magnus am Cembalo werden der "Erfindung des Klaviertrios" durch Jean-Philip Rameau im Jahr 1741 gedenken und entsprechende Werke dieses französischen Barockmeisters interpretieren. Dieses Konzert findet im Rahmen der "Zweiten Calwer Tage für Alte Musik" statt, welche zusammen mit der Calwer Musikschule beziehungsweise den Calwer Aurelius Sängerknaben veranstaltet werden.

Die stets an einem Sonntag stattfindenden Konzerte beginnen um 19 Uhr. Karten zum Preis von 14 Euro sind ausschließlich an der Abendkasse erhältlich, die eine Stunde vor Konzertbeginn geöffnet ist. Das Jahresprogramm liegt in der Aureliuskirche in Hirsau, bei der Stadtinformation, der Volkshchschule und an anderen bekannten Stellen in Calw und Umgebung aus. Außerdem kann es beim Katholischen Pfarramt Bad Liebenzell unter der Telefonnummer 07052/26 10 angefordert werden.