Generalmajor Andreas Marlow (Mitte) hat bei einem Appell das KSK von Brigadegeneral Alexander Sollfrank (rechts) an Oberst i. G. Markus Kreitsmayr (links) übergeben. Foto: KSK

Kommando Spezialkräfte von Brigadegeneral Alexander Sollfrank an Oberst Markus Kreitmayr übergeben.

Calw - "Ich habe eine Truppe führen und erleben dürfen, die dem Auftrag zu 100 Prozent verschrieben ist und diesen mit hoher Ernsthaftigkeit versieht. Das Kommando Spezialkräfte (KSK) ist ein einzigartiger Verband der Bundeswehr." Mit diesen Worten verabschiedete sich Brigadegeneral Alexander Sollfrank am Dienstagnachmittag vom KSK.

Generalmajor Andreas Marlow, Kommandeur der Division Schnelle Kräfte, zu denen auch die in Calw stationierte Spezialeinheit gehört, übergab bei einem Appell das KSK von Sollfrank an Oberst im Generalstab Markus Kreitmayr. Sollfrank wechselt als Chef des Stabes in das Kommando Heer.

Die Soldaten des KSK seien jederzeit bereit, weltweit wichtige Aufgaben zu erfüllen, bekräftigte der Brigadegeneral – beispielsweise, wenn in einem Bürgerkriegsland Bürger als Geiseln genommen würden, wenn Kriegsverbrecher zu fassen und vor Gericht zu stellen seien oder wenn es darum gehe, Terrorismus oder Fluchtursachen zu bekämpfen, wie aktuell in Afghanistan, im Irak oder in Afrika. "Die Qualität unseres Personals, unsere Ausstattung, über die wir verfügen, und unsere besondere Ausbildung setzen uns in die Lage, Risiken von unserem Land und unseren Bürgern fernzuhalten. Daher verstehen wir uns in besonderem Maße als Risikominimierer", unterstrich Sollfrank.

Die Einsätze des KSK erfolgten zwar zuweilen im Geheimen, diese seien aber sämtlich staatlich kontrolliert. "Es ist wichtig, dies immer und immer wieder zu betonen. Hartnäckig halten sich doch anderslautende abwegige Auffassungen", erklärte der Brigadegeneral. "Wir sind Teil unserer Parlamentsarmee und operieren vollständig auf den Grundlagen unseres Grundgesetzes und der parlamentarischen Kontrolle."

Generalmajor Marlow würdigte die Verdienste Sollfranks als Kommandeur. Er habe beim KSK positive Spuren hinterlassen und viel Zeit und Mühe investiert, um die Menschen des KSK kennenzulernen. Das spreche eindeutig für ihn. "Kommandeur des Kommando Spezialkräfte zu sein, ist eine Auszeichnung", betonte der Generalmajor. "Hier ist sicher die Spitze dessen versammelt, was individuelle Soldaten heute leisten können."

Marlow attestierte Sollfrank eine "fürsorgliche Führung des KSK". "Ich hätte dem Kommando Spezialkräfte und General Sollfrank gewünscht, dass sie gemeinsam mehr Zeit gehabt hätten", erklärte der Generalmajor. "Da aber Männer von seinem Format auch an anderer Stelle gebraucht werden, gebe ich ihn, wenn auch ungern, als Chef des Stabes an das Kommando Heer ab." Mit Kreitmayr, der zuvor als Referatsleiter für Managemententwicklung im Bundesverteidigungsministerium arbeitete, übernehme nun ein Offizier seines Vertrauens die Position des Kommandeurs.