Ein Großaufgebot an Rettungskräften wurde am Donnerstag zu einem Gasalarm in die Kernstadt gerufen. Foto: Kugel/Klormann

Keine Anzeichen für Gefahr. Weder Feuerwehr noch Netze BW finden Ursache für Geruch.

Calw - Ein Großaufgebot an Einsatzkräften hat am frühen Donnerstagnachmittag für Aufsehen in der Calwer Lederstraße gesorgt. Der Grund: ein möglicher Gasaustritt im Nebengebäude der AOK. Falscher Alarm, wie sich recht schnell herausstellte.

Die Uhr zeigt 13.01 Uhr, als    die Calwer Feuerwehr am Donnerstag alarmiert wird. Nur wenig später sind Stadtbrandmeister Dirk Patzelt und das erste Löschfahrzeug vor Ort. Ein Mitarbeiter der AOK in der Lederstraße empfängt Patzelt und erklärt, im Nebengebäude liege Gasgeruch in der Luft, die Gastherme verliere Wasser. Sofort wird das Gas im Haus abgestellt. "Eine Standardmaßnahme", erläutert der Stadtbrandmeister, "damit jede Gefährdung ausgeschlossen wird."

Nach und nach rücken weitere Einsatzkräfte an; ein Löschfahrzeug der Abteilung Calw positioniert sich in der Lederstraße, ein Fahrzeug der Abteilung Altburg in der Nonnengasse. Ein weiteres der Abteilung Hirsau steht am Calwer Feuerwehrhaus.

Auch in Hirsau und Altburg Alarm ausgelöst

Dass die Abteilungen Altburg und Hirsau zeitgleich mit jener in der Kernstadt alarmiert werden, hat  im Übrigen einen besonderen Grund. Und zwar eine geänderte Ausrückordnung der Feuerwehr. Seit am Abend des 17. April eine der Brücken am Adlereck wegen akuter Einsturzgefahr für eine  Sperrung der Durchfahrt  sorgt, kämpft auch die Feuerwehr mit einem Problem: Jene Einsatzkräfte, die jenseits des Adlerecks in Richtung Stammheim oder Heumaden leben oder arbeiten, kommen derzeit nur schwer in die Kernstadt - und somit auch zum Calwer Feuerwehrhaus. Um dennoch im Einsatzfall genügend Kräfte rechtzeitig mobilisieren zu können, wird daher zurzeit auch in Hirsau und Altburg Alarm ausgelöst, sollte die Kernstadt westlich des Adlerecks betroffen sein.

Doch zurück zum Gasalarm: Rund 20  Feuerwehrleute sind schließlich vor Ort, knapp 20 weitere am Feuerwehrhaus. Zwei Atemschutzgeräteträger stehen mit einem Feuerlöscher vor dem Gebäude. Und zwei Krankenwagen sowie ein Notarzt beziehen in der Lederstraße Stellung. Alle halten sich bereit für den Fall der Fälle. Passanten zeigen sich erschrocken ob dieses Großaufgebots; Handys werden gezückt und Fotos gemacht, viele fragen erschrocken, was denn passiert sei. Wie sich relativ schnell zeigt: offenbar nichts.

Messungen vorgenommen

Sowohl die Feuerwehr als auch Techniker der Netze BW, die als Dienstleister für die ENCW für das Gasnetz zuständig sind, nehmen Messungen vor; überprüfen Hausanschluss und Wohnungen. Das Ergebnis: kein Gas.

Gegen 13.45 Uhr übergibt die Feuerwehr schließlich die Einsatzstelle an die Techniker, die noch die Gaszähler sowie die Gastherme checken. Doch auch dort, so erklärt Jan Paul Gaugler, Teamleiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der ENCW später auf Anfrage unserer Zeitung, ergeben sich nach Angaben der Netze BW keine Anzeichen für einen Gasaustritt. Es habe  sich laut den Kollegen wohl um eine Fehlmeldung gehandelt, berichtet Gaugler.