Das Areal beim Kreisverkehr soll bebaut werden. Foto: Klormann Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Rat stimmt Plänen für Weidensteige und Hirsau zu / Parkmöglichkeiten wichtiger Faktor

Calw. Die Projekte für betreutes Wohnen in Hirsau und für rund 40 Wohneinheiten in der Weidensteige werden weiterverfolgt. Das beschloss der Calwer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Während das Gremium jedoch im Fall der Weidensteige – geplant sind sechs Doppelhaushälften, fünf Reihenhäuser und vier Mehrfamilienhäuser – geschlossen und ohne weitere Diskussion dem städtebaulichen Entwurf zustimmte sowie die Verwaltung beauftragte, das Bauleitplanverfahren einzuleiten, war beim betreuten Wohnen in Hirsau vor allem die Zahl der Stellplätze ein Thema.

Abriss des Gemeindehauses

Die Grundstücke nahe des Klosters, auf denen jene Gebäude – insgesamt drei – entstehen sollen, sind derzeit noch im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Hirsau. Diese plant jedoch, das Areal zu verkaufen und das Gemeindehaus darauf abreißen zu lassen.

Noch keine Antwort

Das sei bereits seit einiger Zeit im Gespräch, erläuterte Rainer Burkhardt vom Hirsauer Kirchengemeinderat. Zum einen habe die Gemeinde seit Jahren immer weniger Mitglieder, zum anderen würde eine Sanierung des Gemeindehauses rund 500 000 Euro kosten. Da dies zu teuer sei, habe man nach Alternativen gesucht – und diese mit einem Plan für drei Gebäude mit je drei Geschossen gefunden. Denn: Die Kirchengemeinde könnte dann künftig das Erdgeschoss im ersten Gebäude direkt am Kreisverkehr als Ersatz für die Gemeindearbeit nutzen.

In den übrigen Stockwerken und Gebäuden ist vorgesehen, eine Mischung von Ein-, Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen einzurichten. Mit der Diakonie Calw gebe es Gespräche über eine Kooperation bei der Betreuung der Bewohner.

Sowohl der Ortschaftsrat Hirsau als auch der Bau- und Umweltausschuss zeigten sich in den vergangenen Sitzungen durchaus offen für diese Idee – allerdings forderten beide Gremien, die geplante Stellplatzanzahl von einem auf eineinhalb Parkplätze pro Wohneinheit raufzuschrauben.

Denn obgleich geplant ist, die Wohnungen hauptsächlich an Senioren zu verkaufen, ist noch völlig unklar, ob dies auch gelingen wird. Und "wenn da keine Senioren einziehen, sondern junge Leute, dann brauchen die nicht einen, sondern zwei Stellplätze", war unter anderem Thomas Zizmann (Freie Wähler) überzeugt. Auch Linda Morhard (CDU) und Werner Greule (Freie Wähler) sahen den Bedarf ähnlich – und plädierten dafür, eineinhalb statt einen Stellplatz pro Wohneinheit festzulegen.

Wo diese entstehen könnten – ob in der Tiefgarage oder auf der verbleibenden Grünfläche – darauf konnte Heidi Heuser-Kawerau vom Architekturbüro Heuser an diesem Abend noch keine Antwort geben; sie kündigte aber an, die Planungen in diese Richtung voranzutreiben. Würden die Grünflächen jedoch weichen müssen, betonte Irmhild Mannsfeld (Neue Liste Calw) bereits vorab: "Das fände ich sehr schade."

Der Gemeinderat beschloss letztlich bei drei Enthaltungen, den Planentwurf zur Kenntnis zu nehmen und einen verbindlichen Bauleitplan aufstellen zu lassen – mit dem Zusatz, dass pro Wohneinheit eineinhalb Stellplätze zur Verfügung stehen und die Häuser mit begrünten Flachdächern ausgestattet werden.