Die Arbeiten an der B 295 zwischen der Fußgängerbrücke bei Heumaden und der Abzweigung nach Althengstett dauern länger als zunächst gedacht. Foto: dpa

Bundesstraße bei Heumaden muss bis Anfang Oktober saniert werden – ursprünglich sollte September alles fertig sein.

Calw - Schlechte Nachrichten für Autofahrer: Noch bevor die Arbeiten an der B 295 zwischen der Fußgängerbrücke bei Heumaden und der Abzweigung nach Althengstett begonnen haben, steht fest: Es wird länger dauern als zunächst gedacht.

Es werden wohl dreieinhalb statt zweieinhalb Monate: Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, werden die Maßnahmen an der B 295 rund einen Monat länger dauern als noch vor wenigen Monaten veranschlagt. Der Grund: Ein Teil der Straße muss umfassender saniert werden als vorgesehen. Darüber hinaus sei auch die Erneuerung des Parkplatzes kurz vor der Kuppe bei Heumaden in Fahrtrichtung Althengstett nötig.

Beginnen werden die Arbeiten nach derzeitigem Stand am Montag, 25. Juni. Ursprünglich sollte am 8. September alles fertig sein. neuer Termin ist nun allerdings der 5. Oktober.

Verzögerung

"Im Vorfeld der Abstimmungen wurde bereits darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls Teilbereiche der Bundesstraße auch im Unterbau ertüchtigt werden müssen", erklärte Uwe Herzel, Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe dazu. Bohrungen hätten zwischenzeitlich ergeben, dass auf einer Länge von 250 bis 300 Meter ein Vollausbau erforderlich sei. Auch die Sanierung des Parkplatzes sei erst später eingeplant worden. Dort werde während der Arbeiten das Baumaterial für die Bundesstraße gelagert, was den Zustand der ohnehin sanierungsbedürftigen Fläche weiter verschlechtere.

Abschnitte

Die Sanierung der B 295 wird in zwei Abschnitten vorgenommen: zunächst auf einer Strecke von rund 300 Metern zwischen der Fußgängerbrücke bei der Breiten-Heer-Straße bis zur Kreuzung Heinz-Schanufer-Straße in Heumaden, anschließend auf einer Strecke von etwa einem Kilometer von der Kreuzung Heinz-Schnaufer-Straße bis zur Abzweigung nach Althengstett. Insgesamt rechnet das Regierungspräsidium mit Kosten in Höhe von rund einer Million Euro.

Kanalarbeiten

Doch auch mit der nun bevorstehenden Maßnahme sind die Arbeiten an der Strecke Calw/Heumaden/Althengstett noch nicht beendet. So fehlt noch der Lückenschluss zwischen der Fußgängerbrücke bei Heumaden und der Abzweigung Schützenstraße (beim Schnellrestaurant McDonald’s) von der B 296. Vom Adlereck bis zu dieser Stelle wurde im vergangenen Jahr bekanntermaßen die Stuttgarter Straße monatelang saniert. Wann der Lückenschluss aber kommt, ist derzeit noch unklar.

So ist geplant, die Teilstücke zwischen der Schützenstraße und der Bauknecht-Kreuzung sowie von diesem Abzweig bis zur Fußgängerbrücke Heumaden in Zusammenarbeit mit der Stadt Calw in Angriff zu nehmen. Dort sind in Regie der Stadt Kanalarbeiten vorgesehen.

Diese stehen jedoch erst im kommenden Jahr an – weil der Zuschuss vonseiten des Landes in diesem Jahr wohl nicht mehr fließen wird. Das erklärte Jürgen Greule, der Technische Leiter der Stadtentwässerung Calw, auf Anfrage unserer Zeitung.

So habe es beim Land 2018 zahlreiche Anträge auf Förderung gegeben, bei denen die geplante Maßnahme der Stadt nur indirekt berücksichtigt wurde. So steht dieser Antrag derzeit auf einer Nachrückeposition, also gewissermaßen einer Art Warteliste – und auch dabei nicht ganz oben. Im Klartext: Gelder würden nur dann fließen, wenn andere Kommunen Maßnahmen zurückstellen würden. Mit einem Zuschuss sei dann frühestens im Dezember zu rechnen – also nicht gerade dem besten Zeitpunkt für Straßenarbeiten.

Deshalb sei nun vorgesehen, den Zuschussantrag zum 1. Oktober nochmals einzureichen. Bis März oder April 2019 könne dann ein positiver Bescheid vorliegen; sollte dieser erneut auf sich warten lassen, werde die Stadt aber voraussichtlich in Vorleistung gehen, da die Maßnahme nicht mehr allzu lange aufgeschoben werden dürfe.

Brücke Hesse-Bahn

Ebenfalls beginnen werden während der kommenden Baustelle in diesem Jahr die Arbeiten zum Bau der Brücke über die B 295 für die Hermann-Hesse-Bahn. "Um die Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten, wird die Herstellung der Widerlager der Brücke soweit es geht in den Zeitraum der ohnehin geplanten Teil- beziehungsweise Vollsperrung zur abschnittsweisen Sanierung der Straße gelegt", berichtet Anja Härtel, Pressesprecherin des Calwer Landratsamts.

Los gehe es in derselben Woche, in der auch die Arbeiten an der Straße beginnen, also zwischen dem 25. und 29. Juni. Zunächst werden dabei die Widerlager für die Brücke errichtet, was rund neun Monate dauern dürfte. Abgesehen von der ohnehin nötigen Sperrung aufgrund der Straßensanierung soll es in dieser Zeit zu keinen weiteren Sperrungen kommen. "Allerdings ist aufgrund der Verkehrsführung um die Baustelle herum mit Beeinträchtigungen des Verkehrs zu rechnen. Hier bitten wir die Verkehrsteilnehmer um Verständnis", fügt Härtel hinzu.

Aus Naturschutzgründen seien bereits vergangenen Monat Reptilienzäune installiert worden, ein Einwandern dieser Tiere ins Baufeld zu verhindern. Aktuell gebe es dort aber gar keine Reptilien innerhalb des Baufelds. Dies werde bis zum Baubeginn noch mehrfach sichergestellt.

Umleitungen

Während des ersten Bauabschnitts kann der Verkehr stadtauswärts von Calw nach Althengstett fahren, es gibt eine halbseitige Sperrung und somit eine Einbahnstraßenregelung. Stadteinwärts von Althengstett nach Calw wird der Verkehr durch Heumaden umgeleitet.

Während des zweiten Bauabschnitts gibt es dagegen keine Möglichkeit, an Heumaden vorbei von Althengstett nach Calw zu gelangen. Der Verkehr kann wegen der halbseitigen Sperrung nur stadtauswärts von Calw nach Althengstett fahren. Stadteinwärts gibt es eine überörtliche Umleitung.

Vollsperrung

Gegen Ende der Maßnahmen wird schließlich auch der Einbahnstraßenverkehr zum erliegen kommen. Der Einbau der Asphaltdeckschicht erfolgt in Vollsperrung. Diese Einbautermine sind an Wochenenden vorgesehen.