So sieht der Entwurf für die künftigen Gebäude aus. Grafik: Krieg + Wolf Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Marode Tennishalle und ehemalige Gaststätte an Liebenzeller Straße sollen dafür abgerissen werden

In Hirsau dürfte in absehbarer Zeit neuer Wohnraum entstehen: Der Bau- und Umweltausschuss der Stadt empfahl dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, einen Entwurf zu befürworten, der den Bau von zwei Gebäuden mit insgesamt 46 Wohnungen vorsieht. Dafür muss unter anderem die ehemalige Tennishalle südlich des Rewe-Marktes weichen.

Calw-Hirsau. Die Schaffung von Wohnraum ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Auch für Hirsau befindet sich in dieser Hinsicht derzeit ein Entwurf im Entstehen. Geplant ist, die ehemalige Tennishalle, die später als "Kinderparadies" betrieben wurde, sowie die daneben liegende Gaststätte an der Liebenzeller Straße abzureißen. Die Gebäude sind mittlerweile marode. Die Fläche, die dann frei wird, soll samt des südlichen, derzeit noch unbebauten Bereiches, genutzt werden, um zwei große Mehrfamilienhäuser zu errichten – mit insgesamt 46 Wohnungen, die voraussichtlich zwischen 38 und 94 Quadratmetern Platz bieten.

Bereits im November waren der Eigentümer und das mit der Planung betraute Architekturbüro Krieg + Wolf mit diesem Ansinnen in nichtöffentlicher Sitzung an den Bau- und Umweltausschuss sowie den Ortschaftsrat Hirsau herangetreten. Beide Gremien waren grundsätzlich dafür, hatten jedoch einige Änderungswünsche geäußert.

Großes Entgegenkommen

In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses wurde das Vorhaben nun nochmals diskutiert. Und es zeigte sich: Die Planer sind den Gremien in praktisch allen Punkten entgegen gekommen. So ist im neuen Entwurf beispielsweise eine Tiefgarage mit 23 Stellplätzen vorgesehen. Darüber hinaus ist nun zwischen dem Gebäude, in dem unter anderem ein Rewe-Markt untergebracht ist, und den geplanten Neubauten eine Zufahrtsmöglichkeit zur Erschließung der dahinter liegenden Grundstücksflächen vorgesehen.

Jürgen Ott (Gemeinsam für Calw) zeigte sich äußerst angetan und dankte angesichts dieses Entgegenkommens sowohl dem Bauträger als auch dem Architekten. Auch der Verwaltung sprach er in diesem Zuge ein Lob aus, die für dieses Projekt in einem "Extrem-Tempo" gearbeitet habe. "Wir müssen froh sein, wenn Bauträger kommen und Wohnraum schaffen", unterstrich er.

Auch der Rest des Gremiums schien Gefallen an dem Vorhaben zu finden. Lediglich hinsichtlich der Anzahl der Stellplätze war unter anderem Thomas Zizmann (Freie Wähler) nicht ganz zufrieden. Insgesamt sind derzeit 61 Stellplätze geplant. Dabei wird für Wohnungen bis zu einer Größe von 50 Quadratmetern mit einem Parkplatz, zwischen 50 und 90 Quadratmetern mit eineinhalb und ab 90 Quadratmetern mit zwei Stellplätzen kalkuliert. Zizmanns Berechnungen zufolge seien dann allerdings 66 statt 61 Parkplätze nötig.

Puffer für Stellplätze

Architekt Benjamin Hahn versprach, dies nochmals zu prüfen. Ohnehin gebe es noch Puffermöglichkeiten für weitere Stellflächen. Auch die Quadratmeter- oder Wohnungsanzahl könne sich bei den weitergehenden Planungen auf dem Weg zum Bauantrag noch leicht verändern.

Die Anzahl der Parkplätze war auch Dieter Kömpf (Freie Wähler) ein Anliegen. "Wir wollen ja alle gleich behandeln", sagte er mit Blick auf die Vorgaben – zumal es auch schon Bauvorhaben gegeben habe, bei denen selbst bei Wohnflächen mit weniger als 50 Quadratmetern eineinhalb Stellplätze verlangt worden seien.

Insgesamt ließ sich die Zustimmung aber nicht verhehlen. "Sie haben ganz, ganz viel berücksichtigt, was wir angeregt haben", freute sich Irmhild Mannsfeld (Neue Liste Calw). "Wir sollten jetzt alle das Zutrauen haben, dass Ihnen das Bauprojekt gelingt."

Sowohl Adrian Hettwer (Gemeinsam für Calw) als auch Udo Raisch wollten schließlich noch wissen, was die Formulierung "bezahlbarer Wohnraum" denn bedeuten solle. Eigentümer Helmut Schuy führte dazu aus, dass er sich am in Hirsau üblichen Quadratmeterpreis von 8 bis 8,50 Euro orientieren wolle. "Bei Wohnungen mit 50 Quadratmetern ist das auch vertretbar", erklärte er. Es handle sich aber nicht um sozialen Wohnungsbau, der durch den Staat gefördert wird.

Der Bau- und Umweltausschuss sprach sich schließlich einstimmig für das Projekt aus. Auch der Ortschaftsrat Hirsau war vor wenigen Tagen einstimmig dafür gewesen – mit der Bitte zu prüfen, ob sich ein 2,5 Meter breiter Radweg entlang des Gebäudes verwirklichen lasse. Auch dies soll noch geprüft werden.