Heute misst der Steinbruch von "Schotter Teufel" rund 40 Hektar und einige Betriebsgebäude mehr. Foto: Landesarchiv/StAL/EL68IX-15763

Der Steinbruch von Schotter Teufel ist charakteristisch für Straßberg. Schließlich ist er von weithin sichtbar – und in den Jahrzehnten seit 1968 immens gewachsen.

Straßberg - Seine Fläche hat sich in den Jahren 1968 etwa vervierfacht. Gerhard Teufel, der "Schotter Teufel" in dritter Generation bis Juni 2021 geführt hatte, ehe er das Unternehmen an die Firma Holcim verkaufte, schätzt die Fläche des damaligen Firmenareals samt Steinbruch auf acht bis zehn Hektar – heute seien es annähernd 40 Hektar. Die Erweiterung erfolgte größtenteils nach Westen, die Ostgrenze hat sich dagegen nicht verändert.

Dabei, so Teufel, dürfe man aber nicht außer Acht lassen, dass im Straßberger Steinbruch nicht nur abgebaut, sondern auch rekultiviert wird. Die Verfüllung und Rekultivierung der Fläche sei eine kontinuierliche Aufgabe, die mit einigen Jahren Zeitversatz zum Abbau erfolgt und streng reglementiert und kontrolliert wird.

Straßberg hatte einst zwei Steinbrüche

Was viele nicht wissen – Straßberg hatte einst zwei Steinbrüche. Gerhard Teufels Großvater Heinrich Teufel – diesen Namen trug auch die Firma viele Jahrzehnte lang – eröffnete 1927 einen Steinbruch im Straßberger Höfental. Den jetzigen Steinbruch am Schachen betrieb ab 1950 die ebenfalls ortsansässige Firma Gut. Sie übernahm neun Jahre Josef Teufel, der damalige Geschäftsführer der Firma Heinrich Teufel – und den Steinbruch dazu. Bis in die 1980er-Jahre wurden beide Steinbrüche parallel betrieben; dann wurde der im Höfental geschlossen.

Es kamen einige Gebäude hinzu

Gerhard Teufel stieg 1978 ins Familienunternehmen ein und trieb die rasante Entwicklung von "Schotter Teufel" danach maßgeblich voran. Anfang der 1990er Jahre übernahm er die Geschäftsführung und baute die Tief- und Straßenbauabteilung auf. Teufel erinnert sich: 1968 gab es die Umgehungsstraße um Straßberg noch nicht und auf dem Firmengelände nur zwei Gebäude: die Werkstatt mit Büros und die Aufbereitungsanlage.

Heute zählen zur Bebauung des Betriebsgeländes neben den beiden genannten Bestandsimmobilien das Terazzowerk zur Herstellung von Feinsand für die Putzindustrie – es entstand um die Jahrtausendwende – , der Entsorgungsfachbetrieb für Baustoffe, die im Jahr 2000 errichtete Asphaltmischanlage und die Hackschnitzelanlage der Bioenergie Zollernalb (BEZ) aus den Jahren 2005 und 2006. 2020 wurde schließlich das neue Transportbetonwerk gebaut, das ein zu klein gewordenes Transportbetonwerk ersetzte – Anlass war der Großauftrag zur Groz-Beckert-Erweiterung in Ebingen. Von dem Neubau ist auf der neueren der beiden Luftaufnahmen allerdings nur das Fundament zu sehen – brandaktuell ist sie auch nicht mehr.

Noch rund 100 Jahre lang abbauen

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Steinbruch in westliche Richtung ausgedehnt – dort ist nun Schluss. Künftig wird der Steinbruch vor allem nach Norden hin, in Richtung Rossberg, wachsen. Die Abbaugenehmigungen werden immer für die Dauer von 20 Jahren erteilt; früher mussten sie beim Landratsamt beantragt werden, heute ist das Regierungspräsidium Tübingen zuständig. Die aktuelle Abbaugenehmigung läuft noch bis 2026, das anschließende Vorratsgebiet ist laut Teufel in Aussicht gestellt. Er rechnet damit, dass man im Straßberger Steinbruch noch mindestens 100 Jahre abbauen kann; die Abbausicherheit sei im Regionalplan festgelegt. Theoretisch würde sich die Fläche des Steinbruches in dieser Zeit erneut verdoppeln, doch aufgrund der stetigen Rekultivierung wird das Wachstum geringer ausfallen.

Abbaumenge hat sich versiebenfacht

Das Abbaugelände ist übrigens laut Gerhard Teufel Eigentum der Gemeinde Straßberg und von der Firma gepachtet. Das Betriebsgelände und die Betriebsgebäude gehören dagegen ihr.

Aufschlussreich ist auch ein Vergleich der Abbaumengen: In den vergangenen Jahren waren es rund 500.000 Tonnen pro Jahr; die verkaufte Abbaumenge des Jahres 1968 schätzt Gerhard Teufel auf rund 70.000 Tonnen. Damals beschäftigte "Schotter Teufel" rund 20 Mitarbeiter – als Teufel das Unternehmen vor einem Jahr an die Firma Holcim übergab, waren es 160.