Schulverbund, Verwaltung und der Gesamtelternbeirat lehnen weitere Parkplätze in der Albstraße vor dem Schulzentrum ab. Foto: Rapthel-Kieser

Der Vorsitzende des Gesamtelternbeirats, Alexander Schülzle, hat sich zum Albstraßenchaos zu Wort gemeldet.

Burladingen - Das Problem vor dem Schulzentrum in der Albstraße seien nicht fehlende Parkplätze, sondern die mangelnde Einsicht der Eltern. So jedenfalls sieht es der Vorsitzende des Gesamtelternbeirats, Alexander Schülzle.

Dessen offener Brief wurde in der jüngsten Burladinger Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Davide Licht verlesen. Die Unterschriften sammelnde Mutter, die zuerst ein Knöllchen bekommen und dann eine Unterschriftenaktion gestartet hatte, saß zwar während der Gemeinderatssitzung auf der Tribüne, meldete sich aber nach dem Schülzle-Brief entgegen ihrer Ankündigung während der Bürgerfragestunde nicht mehr zu Wort.

Schülzle, Leiter der Kita Jahnstraße, selbst jahrelang Gemeinderat war und zwei Söhne hat, hatte in seinem Brief von Rasenmäher-Eltern als Steigerung der Helikopter-Eltern gesprochen. "Wir müssen Kinder dabei begleiten, Gefahrensituationen zu erkennen. Erfahrungen zu sammeln, ohne Schaden dabei zu nehmen. Unsere Kinder dürfen Enttäuschungen erleben, aus Fehlern lernen und sich also einfach ganz normal als eigenständige Person entwickeln", appellierte er. Die Kinder auf Schritt und Tritt begleiten und beschützen zu wollen, sei nicht die Lösung.

Im Elternbeirat und in der Verwaltung des Schulverbunds sei man sich einig, dass keine weiteren Parkplätze in der Albstraße gebaut werden sollen. Ganz im Gegensatz zur Forderung einiger Eltern gab es sogar die Überlegung, "die Parkplätze am Zebrastreifen ganz weg zu machen, damit die Kinder den dortigen Gehweg besser nutzen können".

Einig mit Verwaltung und Schulverbund

In Schülzles Schreiben heißt es außerdem: "Wenn die Stadt Parkplätze bauen soll, dann kostet das alle Steuerzahler wieder Steuergelder. Und hier auch mal die Frage: Wo bitte sollen denn im Umfeld der Albstraße Parkplätze gebaut werden und für was? Es gibt im näheren Umfeld genug öffentliche Parkplätze, keine 500 Meter entfernt".

Der Erzieher blickt zudem auf seine eigene Schulzeit in Burladingen zurück und berichtet abschließend: "Ich bin zehn Jahre lang zur Schule gelaufen. Jede Wegstrecke zirka ein Kilometer. Ich lebe noch".

Auch das Land sagt Elterntaxis den Kampf an

Seine Meinung, die des Schulverbunds und der Verwaltung stimmt überein mit einer neuen Initiative der Landesregierung, die den Elterntaxis den Kampf angesagt hat. Denn das Albstraßenchaos ist nicht nur ein Burladinger, sondern wohl vor vielen Schulen in Baden-Württemberg ein Phänomen.