Kaspar Pfister im Gespräch mit Apothekerin Karin Maier. Auch ihre 90-Tage-Bilanz fällt positiv aus. Foto: Rapthel-Kieser

Nach den ersten 90 Tagen ziehen Mieter und Investor eine positive Bilanz. Noch eine Praxis frei.

Burladingen - "Die Räume sind so toll, wir fühlen uns total wohl", sagt Physiotherapeutin Saskia Streicher während der Pressekonferenz im Zentrum am Rathausplatz. Das ist seit drei Monaten geöffnet. Praxen- und Ladeninhaber sowie Patienten fühlen sich rundum wohl.

Derzeit sind es täglich zwischen 300 und 400 Menschen, die das Zentrum am Rathausplatz, kurz ZAR, besuchen. Zu Spitzenzeiten, so berichtet es BeneVit-Chef und Investor Kaspar Pfister, auch schon mal 500. Die Besucher sind fast immer begeistert von den hellen, hohen Räumen, den zarten Farben, dem gläsernen Aufzug und der Übersichtlichkeit in dem modernen Dienstleistungszentrum.

Derlei Innenraumgestaltung, da ist Pfister überzeugt, sorge auch für eine "postive Stimulanz bei kranken und hilfsbedürftigen Menschen".

Nicht nur, dass das Zentrum am Rathausplatz ein Sanitätshaus und einen Hörgeräte-Studio in die Fehlastadt gelockt hat, in der es das vorher nicht gab. Auch zwischen den Ärzten in ihren neuen Praxen werden bereits nach drei Monaten Synergieffekte sichtbar.

"Die Kommunikation geht hier ratzfatz", sagt die Physiotherapeutin Streicher. Und: "Es ist ein Haus der kurzen Wege. Vieles ist einfach nur über den Flur, die Apotheke im Stockwerk darunter", findet Ulrike Lamparter, Geschäftsführerin im Hörgeräte-Studio Pavel. Hörgeräte, das sei nicht gerade etwas, auf das man sich als Patient sehr freue, gibt sie unumwunden zu. "Aber hier im Haus kommt eben doch der eine oder andere vorbei, weil er schon mal da ist und lässt sein Hörvermögen checken", sagt sie. Die Standortanalyse, die ihr Unternehmen machen ließ, hat jedenfalls "ein fettes Plus ergeben".

Sonderaktionen und spezielle Angebote

Henrik Oelschläger, Geschäftsführer des Sanitätshauses Gießler, freut sich jetzt schon auf Sonderaktionen und spezielle Angebote, die er seinen Kunden machen will sobald der Markplatz fertig ist und sich auch an der Parkplatzfront noch Einiges entspannt hat. Sieben Geschäfte hat das Sanitätshaus. Das in Burladingen ist das erste in einem Neubau. "Und das schönste", wie Oelschläger findet.

So wie seine Kollegen, konnte auch Oeschläger nach der Eröffnung jeden Monat eine Steigerung an Patienten und Kundenzahlen verbuchen. Dies bestätigten auch die Mieter der Praxen. Die Ärztin Ulrike Abt hat in ihrer Praxis gar eine weitere Kollegin eingestellt. Beim Überwinden des Fachkräftemangels haben die Mieter und Geschäftsinhaber immerhin ein weiteres schlagkräftiges Argument. Beschäftigte im ZAR und auch die der Stadtverwaltung können ihre Kinder in der Kinderbetreuung des Zentrums am Rathausplatz unterbringen. Die Tagesmutter, so berichtet Kaspar Pfister, sei jetzt gefunden, der Papier- und Behördenkram erledigt, der Kinderbetreuung steht damit nichts mehr im Wege.

Für die Physiotherapeutin und vierfache Mutter Saskia Streicher ein Plus. "Das erleichtert mir und anderen Müttern und Vätern die hier im Hause arbeiten den Alltag ganz enorm". "Der demografische Wandel bietet auch Chancen progressiv nach vorne zu schauen und Arbeitsplätze zu schaffen", sagt Kaspar Pfister. Er hat mittlerweile auch seine Tagespflege für Senioren installiert. Rund acht Personen werden da derzeit betreut, ständig gebe es Anfragen, 20 Patienten würden auch ambulant betreut. Bis Tagespflege und ambulanter Dienst eine normale Auslastung haben, wird es wohl noch ein zwei Jahre dauern, schätzt Pfister. Eine Praxis mit rund 200 Quadratmetern Grundfläche ist im Zentrum am Rathausplatz allerdings noch frei. Zusammen mit der Stadtverwaltung will der Investor noch einmal auf die Suche nach einem allgemeinen oder einem Facharzt gehen. Dann wäre im Ärztehaus alles komplett.