Vor diesem Hintergrund steht der BUND einem Eingriff in den Wasserhaushalt kritisch gegenüber und möchte Fehlentwicklungen ausschließen. Das Verfahren bezog sich bisher auf 14-tägige Pumpversuche am Bohrloch Sumpfweg. Dazu gebe es ein von Peterstaler bestelltes hydrogeologisches Gutachten, das zum Ergebnis komme, dass weder der Forst noch die Quellen der Anwohner beeinträchtigt würden.
Die BI "Ausgepumpt" hat beim Regierungspräsidium Karlsruhe Widerspruch gegen die wasserrechtliche Erlaubnis für die Pumpversuche eingelegt. Der BUND wurde in diesem Verfahren als Träger öffentlicher Belange bisher nicht gehört, obwohl dies möglich gewesen wäre. Deshalb hat der BUND Akteneinsicht verlangt und erhalten. Das Landratsamt Freudenstadt hat die Beteiligung des BUND im weiteren Verfahren zugesichert.
Dauerhafte Wasserentnahme zu befürchten
Wenn die Pumpversuche erfolgreich verlaufen, wäre eine dauerhafte gewerbliche Wasserentnahme zu befürchten – nicht nur aus dem Bohrloch am Sumpfweg, sondern auch an zwei Bohrpunkten auf der See-Ebene und einem am Hermersberg, der zum Wassereinzugsgebiet der Rench gehört. Dies könnte bedeuten, dass dem Ökosystem größere Wassermengen entzogen werden. Dieses Wasser fehle dann im Seebach und Absbach – und damit in der Wolf und der Kinzig. Und in trockenen, heißen Sommern könnten schon wenige fehlende Liter Wasser pro Sekunde das Aus für Fische, Amphibien und Insekten bedeuten. Die Wasserentnahme könnte aber auch Auswirkungen auf die unterirdischen Wasserreservoire und das Hochmoorgebiet haben.
Für den BUND sei es wichtig, dass es zu keiner Verschlechterung des Wasserangebots für Natur und Mensch kommt. Deshalb fordert der BUND als Vertreter des Naturschutzes, den Untersuchungsrahmen großräumiger und langfristiger anzulegen.
In jedem Falle müsse eine landkreisübergreifende Betrachtung vorgenommen werden, da sich die betroffenen Naturräume und Wasserregime über die Kreise Freuden-stadt und Ortenaukreis erstrecken. Falls Peterstaler weitere Wasserentnahmen plant, fordert der BUND ein unabhängiges hydrogeologisches Gutachten, das das Gesamtgebiet abdeckt und die langfristigen Folgen, auch unter Einbeziehung der Veränderungen durch den Klimawandel, genau untersucht.
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