Daria-Anastasia Wir stellte beiden Kandidaten eine Frage zum Thema Gleichberechtigung. Foto: Dunja Kuster

Die Früchte des Jugendforums Meßstetten durften die Bürgermeisterkandidaten bei ihrer Vorstellung in der Festhalle ernten: Es waren vor allem junge Meßstetter, die ihnen Fragen stellten. Das freute sowohl Frank Schroft als auch Alexander Schwarz.

Amtsinhaber Frank Schroft kennt sie schon, die Jugendlichen des Jugendforums, das er in seiner ersten Amtszeit als Bürgermeister eingeführt hat, und freute sich sichtlich, als mehrere Vertreter die jeweils 15 Minuten Fragezeit bei der offiziellen Vorstellung der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 24. September nutzten.

Wie er zur Förderung von Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche und sicherer Orte, etwa zu Spielplätzen im Wohngebiet Bueloch, stehe, wollte Kevin Werner wissen. Schroft verwies auf das Sport- und Freizeitgelände Blumersberg als sichtbares Zeichen für das Handeln der Stadt, will Schulhöfe mit Spielplätzen als geschützte Orte – in Heinstetten ist das bereits geschehen – und die Freizeitanlage der Grundschule Bueloch ausbauen. „Wir haben viel investiert, wollen aber nicht nachlassen“, so Schroft.

Herkunft und Identität dürfen keine Rolle spielen

Daria-Anastasia Wir fragte beide Kandidaten, was sie tun wollten, um die Gleichberechtigung von Jugendlichen – gleich welcher Herkunft und Identität – herzustellen. Frank Schroft verwies auf Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten als Weg und auf die gemeinwesenorientierte offene Jugendarbeit, für welche die Stadt 1,5 Millionen Euro in acht Jahren ausgegeben habe. „Mir ist egal, wo jemand herkommt und was jemand ist“, betonte Schwarz, der sich privat in der Süddeutschen Gemeinschaft engagiert und als Zauberkünstler viel mit Kindern zu tun hat: „Was ich als Bürgermeister diesbezüglich anders machen sollte, weiß ich nicht.“

Adrian Zipfel interessierte, wie Schroft die „gegenwärtige Flüchtlingskrise bewältigen“ wolle, und erfuhr, dass die Stadt sich auch nach Schließung des Ankunftszentrums Ukraine nicht wegducke: 173 Ukrainer seien bereits in privaten, acht in städtischem Wohnraum untergekommen, dazu 32 Asylbewerber. „Außerdem kann ich nur an den Bundesgesetzgeber appellieren, mehr auf die Kommunen zu hören.“

„Was kann man hier noch besser machen?“

Thomas Wizemann fragte Schwarz nach seinen Ideen zur Förderung des Entwicklungspotenzials der Stadtteile. Dem Kandidaten aus der Kernstadt schwebt ein „Tante M“-Laden wie in Tieringen auch in den anderen Stadtteilen vor – „und eine Art Bürgertaxi, ein VW-Bus, der ältere Leute auch mal abholen kann“.

Lothar Gerstenecker fragte Schwarz, was man „in Meßstetten noch besser machen“ könne. Der schmunzelte und sagte: „Das ist eine sehr gute Frage. Wir haben sehr viele gute Sachen.“ Dass etwa um Sportgelände Zäune errichtet seien, stört ihn freilich: Ohne Zaun liege zwar vielleicht gelegentlich Müll auf einer Sportanlage. Was ein Zaun koste, könnte aber genauso gut in die Müllbeseitigung fließen.

Felix Frankenberg forschte nach Schwarz’ konkreten Vorstellungen für die Unterstützung der Vereine. Der Kandidat erklärte, dass er im Fall seiner Wahl „20 Prozent meines Einkommens“ an die Vereine spenden werde. Tobias Frankenberg schloss die Reihe der Fragesteller ab – und fragte Schwarz, wie er zur Schaffung von Freizeitmöglichkeiten und sicheren Orten für Jugendliche stehe. „Man könnte da noch mehr rausholen“, kommentierte der sechsfache Vater, der oft Jugendliche im Bereich Turn- und Festhalle spielen sieht, wie er sagte: Sie verwendeten zum Beispiel Steine statt echter Fußballtore – das ließe sich leicht ändern.

Am 24. September finden die Bürgermeisterwahlen in Meßstetten statt

Thomas Holl, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses en Abend geleitet hatte, appellierte zum Schluss an die Bürger, zur Wahl zu gehen und ihrem Bürgermeister damit Rückhalt zu verschaffen. Am Sonntag, 24. September, haben sie dazu Gelegenheit.