Christina Meckes lebt im Hüfinger Ortsteil Hausen vor Wald und will neue Bürgermeisterin der Stadt Hüfingen werden. Foto: Denise Claus Fotografie

Christina Meckes möchte Verwaltungschefin werden. Die 43-Jährige hat vielfältige politische Erfahrungen. Sie setzt auf Weitblick und kreative Lösungen. Tritt sie damit in die Fußstapfen ihres Großvaters?

Christina Meckes kommt aus einem politischen Haushalt. Das war schon so, als sie noch ein Kind war, und das ist auch heute noch so. „Beide Teile der Familie sind schon immer sehr Politik-interessiert gewesen. So etwas prägt natürlich“, erklärt Meckes.

 

Wie der Großvater

Und bestimmt hat sie geprägt, dass ihr Großvater, Max Gilly, beinahe 26 Jahre Bürgermeister von Hüfingen war. „Da gingen politische Menschen ein und aus“, sagt Meckes. Was ihr Großvater vor Jahren erreicht hat, das will Christina Meckes jetzt ebenfalls schaffen: Sie möchte ins Rathaus und Bürgermeisterin von Hüfingen werden. Ihre Bewerbung für die Wahl hat sie pünktlich zum offiziellen Start um Mitternacht in den Briefkasten des Rathauses eingeworfen.

In Hüfingen geboren

Die 43-Jährige ist in Hüfingen geboren und kennt die Stadt aus der Perspektive ihrer Bewohner. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren drei gemeinsamen Kindern in Hausen vor Wald. Daher wisse sie, wie es sich anfühlt als Arbeitnehmerin, Vereinsmitglied, Mutter, Elternvertreterin, Ehrenamtliche, Wohnungssuchende oder als Verkehrsteilnehmerin in Hüfingen zu leben. Wie sie sagt, bringt sie dabei auch den Blick und die Erfahrung von außerhalb mit.

„Logische Konsequenz“

Die Sozialwissenschaftlerin hat viele Jahre im Ausland studiert und gearbeitet. Ihre Verbundenheit zur Heimat ist geblieben. Dass sie sich jetzt um das Bürgermeisteramt bewirbt, sei eine logische Konsequenz aus ihrem vergangenen Wirken: „Ich bin schon mein Leben lang politisch. Aus beruflicher Perspektive habe ich damit zu tun – und im Ehrenamt auch. Jetzt wird es rund“, erklärt sie. So war Meckes Teil der Initiative zur Wiedereinführung der Unechten Teilortswahl in Hüfingen und sie macht sich im Verein Naturkindergarten Wiesenkinder für die gleichnamige Einrichtung stark, die jetzt in Trägerschaft des Roten Kreuzes in Hausen vor Wald entstehen soll.

Tatkraft und Ideenreichtum

„In Zusammenarbeit mit kommunalpolitischen Gremien habe ich bisher viel erreicht. Die Aufgabe als Bürgermeisterin ist meine logische Konsequenz, unsere Heimat zu bewegen und zukunftsfähig zu machen“, beschreibt Christina Meckes ihre Motivation. „Das Amt ist der richtige Weg, Hüfingen tatkräftig und ideenreich voranzubringen.“ Für ihre Aufgabe als Bürgermeisterin sieht sich die 43-Jährige bestens gerüstet. Meckes hat Sozialgesetze auf Bundesebene mit verhandelt und zwölf Jahre als freie Dozentin an der Dualen Hochschule Schwenningen gearbeitet.

Lange beim Caritas-Verband tätig

„Ich war lange beim Caritas-Verband auf Bundesebene tätig“, erklärt sie. Dabei sei sie etwa beteiligt gewesen, als es darum ging, die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu verbessern: „Da ging es um Steuerrecht, zeitliche Budgets und die ganz praktische Ausformulierung der Rahmenbedingungen“, sagt die Sozialwissenschaftlerin. Als die sexuellen Übergriffe in der Kirche Thema wurden, arbeitete sie mit an der Vereinbarung von Rahmenbedingungen für Betroffene. Aktuell ist sie beim KWA (Kuratorium Wohnen im Alter) Kurstift in Bad Dürrheim als Referentin für Innovationen und Projekte tätig.

Sie hat ein großes Netzwerk

Durch ihre langjährige Arbeit in der Region könne sie auf ein großes politisches, soziales, wissenschaftliches und wirtschaftliches Netzwerk zurückgreifen. Ihre Kompetenz aus der Team- und Organisationsentwicklung sowie ihre vielfältigen Erfahrungen als stellvertretende Geschäftsführung will Meckes einbringen.

Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Hüfinger Rathauses soll dabei „im vertrauensvollen Schulterschluss“ den für eine positive, kraftvolle Entwicklung der Stadt sorgen.

Und welche Punkte in ihrem Programm sind ihr besonders wichtig? „Ich bin Sozialwissenschaftlerin – mir geht es um die Menschen“, sagt Meckes. Dabei gebe es mehrere Punkte, die wichtig sind. „Jede Kommune ist gut bedient, wenn jemand dafür Visionen hat“, erklärt sie. Ziel müsse sein, dass die Menschen in Hüfingen gerne und lange wohnen wollen: „Mein Kernthema ist daher die Frage: Wo wollen wir in den nächsten Jahren hin? Wie soll sich unsere Stadt entwickeln? Und wie wird es möglich sein, Bildung, Soziales, Stadtentwicklung, Arbeiten, Klimaschutz, Mobilität und Digitalisierung dabei zu verknüpfen und in Einklang zu bringen? Um all diese Fragen zu beantworten, braucht es eine Vision, kluge Konzepte und kreative Lösungen.“

Wirtschaft proaktiv fördern

Voraussetzung dafür sei neben der ärztlichen Versorgung in erreichbarer Nähe eine gute wirtschaftliche Entwicklung. „Bestehende Unternehmen müssen Rahmenbedingungen bekommen, um wachsen zu können. Damit Hüfinger hier Arbeitsplätze bekommen, die heute und auch zukünftig noch relevant sind, müssen wir eine proaktive Wirtschaftsförderung betreiben. Nur so bekommen Firmen richtig Lust, sich bei uns anzusiedeln“, so die Bewerberin weiter.

Wie auch in anderen städtischen Bereichen sieht Christina Meckes jede Menge Potenzial. „Unsere Gemeinde bietet so unglaublich viele Chancen, die wir durch vorausschauende Entscheidungen weitaus besser nutzen können“, erklärt die 43-Jährige.

Nicht einsam im Rathaus entscheiden

Laut der Bewerberin dürfen die maßgeblichen Entscheidungen einer Stadt nicht einsam im Rathaus getroffen werden. Sie müssten immer das Ergebnis aus einem guten, zielorientierten und fachlichen Zusammenwirken von Einwohnern, Gremien, beratenden Experten sowie der Stadtverwaltung sein. „Die Bürgerinnen und Bürger haben großartige Ideen, sie sind engagiert in Vereinen und Initiativen und haben Lust, mitzugestalten. Das verdient die volle Unterstützung aus dem Rathaus“.

Mit den Nachbargemeinden

Hüfingen ist mit seinen Dorfgemeinschaften Teil des Städtedreiecks. Viele Themen müssen daher gemeinsam mit den Nachbarkommunen gedacht werden. Dazu zählt für Christina Meckes die Gestaltung des Riedsees, das Thema Mobilität, sowie die vielfältigen Themen des Naturschutzes. Hüfingen solle künftig wieder wichtiger Partner für die Nachbargemeinden sein, damit ein starkes Zentrum auf der Baar gelingen kann. Parteilos anzutreten, das sei für sie dabei selbstverständlich: „Auf kommunalpolitischer Ebene möchte ich unabhängig bleiben. Mein Ziel ist es, das Beste für Hüfingen zu erreichen. Das könnte schwierig sein, wenn bei einer Entscheidung eine parteiliche Ausrichtung im Weg steht“, erklärt sie.

Für alle Generationen

Ihr gehe es darum, die Stadt mit ihren Ortsteilen zu einer generationenfreundlichen Kommune weiterzuentwickeln. Dass die Menschen hier ein Leben lang Zuhause sein können, dazu gehören für Christina Meckes einige Punkte: Dass sich Eltern keine Sorgen machen müssen, ob ihre Kinder einen Kita-Platz bekommen, dass die Schulsozialarbeit sowie das Jugendreferat gute Unterstützung erfährt und sich Alternativen zum stationären Wohnen entwickeln, damit Menschen im Alter selbstbestimmt entscheiden können, wie sie leben möchten. „Und das nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den fünf Ortsteilen“.

So sieht der Zeitplan aus

Ausschreibung:
Die Stellenausschreibung für den Bürgermeister ist am Freitag, 19. April, veröffentlicht worden. Laut Kommunalwahlgesetz beginnt die gesetzliche Bewerbungsfrist um das Amt am Tag nach der Stellenausschreibung. Offizieller Bewerbungsstart für das Rennen um den Sitz im Büro des Bürgermeisters war also am Samstag, 20. April. Das Ende der Frist für die Einreichung für Bewerbungen ist auf Montag, 3. Juni, 18 Uhr, festgelegt.

Bewerber:
Bisher stehen als Bewerber Amtsinhaber Michael Kollmeier, der Hüfinger Andreas Hofmann, der Mönchweiler Patrick Haas, Tassilo Koch aus Radolfzell und Christina Meckes aus Hausen vor Wald fest.

Vorstellung:
Eine öffentliche Vorstellung der Bewerber soll am 16. Juni stattfinden.