Die zerfallenen Gebäude des ehemaligen Kindersanatoriums im Bereich Königshöhe sind bereits abgerissen. Sie sollen durch Hotel- und Wohnbebauung ersetzt werden. Foto: Helen Moser

Aktiv war und ist Königsfeld in Sachen Wohnbau und Hotelansiedlungen, wie Bürgermeister Fritz Link beim Sommerinterview berichtete. Schon lange im Fokus ist der Bereich Königshöhe.

Dabei sollen auf elf Hektar im Gebiet der ehemaligen Kinderweide eine Hotelanlage mit 400 Betten sowie Wohnbebauung mit 120 Einheiten entstehen. So schnell werde dort aber angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nichts geschehen, sagte Link.

Trotzdem schaffe die Gemeinde derzeit Baurecht. Noch nicht ganz geklärt seien der ökologische Ausgleich für eine Waldumwandlung. Die Verkehrserschließung durch einen Kreisverkehr hat das zuständige Ministerium nach langem Warten abgelehnt – sehr zum Ärger von Verwaltung und Gemeinderat.

Ein Kompromiss sei nun übergangsweise eine Baustellenzufahrt und die mögliche Genehmigung eines Kreisverkehrs, wenn auch ein kleineres Wohnbaugebiet hinter der katholischen Kirche mit 20 bis 25 Bauplätzen erschlossen wird. So entstehe ein Bebauungszusammenhang zu Königshöhe und Golfplatz.

Bürgermeister beklagt kompliziertes Verfahren

In Sachen Wohnbaugebiet Herrenacker-Ost in Buchenberg beklagte Link immer kompliziertere Verfahren. Die derzeitige Verzögerung beruhe auf Auflagen der Fachbehörden infolge drohender Starkregenereignisse. Die erfordern das Anlegen einer Regenwassermulde rund um das Gebiet. Auch ist ein Viehweg zu erhalten. Der für beides nötige Grunderwerb war bisher nicht zu vertretbaren Konditionen möglich, was eine weitere Umplanung nötig macht.

In Buchenberg wird derzeit das Neubaugebiet Herrenacker Ost entwickelt. Foto: Helen Moser

Ein weiteres Hindernis stellt die neuste Rechtsprechung dar, laut der ein vereinfachtes Verfahren ohne Umweltprüfung gegen Europarecht verstößt. Große Unsicherheit bestehe nun darüber, ob man das gesamte Verfahren neu machen oder nur eine Umweltprüfung nachreichen müsse, so Link. In jedem Fall entstünden zusätzliche Kosten. Die Aufhebung dieser echten Vereinfachung sei kontraproduktiv.

Die Veilstraße gehört zum Sanierungsgebiet Königsfeld Süd, das die Gemeinde im kommenden Jahr auf den Weg bringen will. Foto: Helen Moser

Auch im Kernort werden Änderungen angestrebt. So stellte man im Frühjahr die Weichen für ein neues städtebauliches Sanierungskonzept für das Gebiet Königsfeld Süd. Dort entstanden in den 1950er-Jahren für Flüchtlinge Bauten, die nicht mehr zeitgemäß sind. Vor allem in den Erschließungsachsen Veilstraße und Rotwaldstraße sowie angrenzenden Quartieren soll der kurörtliche Charakter des Kernorts weitergeführt und eine Anbindung an die Einzelhandelslagen im Ortskern und am südlichen Ortsrand erreicht werden.

Neuaufstellung des Flächennutzungsplans

Parallel dazu wird in der nächsten Gemeinderatssitzung das Verfahren zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans 2040 auf der Tagesordnung stehen. Dieser sei die vorbereitende Bauleitplanung mit der Festlegung, wo künftig Gewerbe- und Wohngebiete entstehen können, so Link. Heute bekomme man deutlich weniger Flächen als in der Vergangenheit genehmigt, deshalb müsse man die gesamte Gemeinde betrachten und den Bedarf nachweisen. Königsfeld habe Wachstumspotenzial. Zudem könne man die Infrastruktur nur auslasten, wenn man junge Familien ansiedle.