Viele Tennenbronner sind in die Festhalle zum Dialog mit der Verwaltung gekommen. Foto: Ziechaus

Die Themen beim Bürgerdialog in Tennenbronn waren von der Stadtverwaltung ausgesucht und von den Mitarbeitern sehr gut vorbereitet – so fanden sie auf jede Frage eine Antwort.

Neben der im Gemeinderat anstehenden Entscheidung über die neue Festhalle schlug Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr aktuelle Infos über die Friedhöfe vor, über den Tourismus, die Suche nach einem Landarzt und die Feststellung von Baulücken im Dorf.

Gegenüber vom oberen Friedhofstor könnte eine Aussegnungshalle entstehen. Foto: Ziechaus

Die Zusammenlegung der beiden Friedhöfe wird in einem Konzept von 2019 empfohlen, weil man die Ausstattung mit Aussegnungshalle und Toiletten nicht doppelt vorhalten könne, erklärte Ortsvorsteher Manfred Moosmann. Der untere (evangelische) Friedhof ist zu klein für die Gemeinde; deshalb soll der obere (katholische) mittelfristig zum gemeinsamen Friedhof werden mit einer Aussegnungshalle.

Neue Aussegnungshalle?

Tiefbau-Abteilungsleiter Konrad Ginter erklärte den „gemeinsamen Weg zum gemeinsamen Friedhof“ mit einheitlichen Standards und Gebühren in ganz Schramberg. Auf dem oberen Friedhof gibt es 435 Grabstellen, auf dem unteren 361, also insgesamt 796 Grabstellen; der errechnete Bedarf liege bei 860 Grabstellen auf einem gemeinsamen Friedhof. Eine Aussegnungshalle könnte am Schächle gegenüber vom Eingang zum oberen Friedhof entstehen. Dafür sah Eisenlohr momentan keine Mittel im Haushalt; zudem gebe es für eine Zusammenlegung eine lange Übergangsfrist bei Ruhezeiten von zwanzig Jahren.

Gewachsene Kultur

Für einen Besucher liegt der untere Friedhof „auf dem Weg“ beim Einkaufen und ist besser zu erreichen. Martin Höfflin und Erika Muhr war die lange Tradition des unteren Friedhofs wichtig; diese Kultur könne man den Einwohnern nicht einfach wegnehmen.

Suche nach dem Arzt

„3400 Tennenbronner suchen Sie als Hausarzt“, soll junge Ärzte in die Gemeinde locken, stellte Manfred Moosmann die intensive Suche auf unterschiedlichen Kanälen nach einem Arzt vor. Junge Mediziner wollten nicht mehr „der Landarzt rund um die Uhr“ sein, suchten eher die Mitarbeit in einer Gemeinschaftspraxis. Fachbereichsleiter Uwe Weisser verwies darauf, dass im Land 600 Allgemeinärzte fehlten und man in starker Konkurrenz stehe, aber man lasse nicht nach bei der Suche.

Fritz Wöhrle sah die Chancen schlecht, weil es keine Praxis mehr im Ort gebe. Da konnte der Ortsvorsteher beruhigen, weil in einem Umbau ein Platz gesichert sei: „Bringt einen Arzt – ich bringe die Praxis“, versprach Moosmann.