Ausverkauftes Haus beim Bürgerball in Dießlingen. Foto: Reinhardt

Hästräger, Narrenkinder und musikalische Höhepunkte prägen das festliche Jubiläums-Motto „As greeschte Fäschd im Johr“ beim Bürgerball in Deißlingen.

Auch die Hästräger war recht zahlreich gekommen um den Bürgerball zusammen mit dem Musikverein zu eröffnen. Doch wo war Zunftmeister Rainer Schmeh? Nur eine große Geburtstagstorte stand mitten auf der Bühne. Und plötzlich ging an der Spitze eine Lucke auf und der Zunftmeister erschien.

Er begrüßte das Publikum in der ausverkauften Mehrzweckhalle. Dabei erwähnte Schmeh auch, dass Rudolf Schumpp die Torte in stundenlanger Fleißarbeit geschaffen hatte.

„As greeschte Fäschd im Johr“

Die beiden Conférenciers, Lars Hirt und Titzian Lemperle alias „Simpl und Siach“ führten mit Witz und Charme durch das Programm.

Das Motto des Abend war auf das 100-jährige Jubiläum abgestimmt. „As greeschte Fäschd im Johr“. Traditionell eröffneten die Narrenkinder den Ball. Gerda Liebermann und Steffi Buhl hatten wieder mal ganze Arbeit geleistet. Als Kellner servierten die 22 Kids ein großartiges „Drei Gänge Menü“.

Natürlich glossierten die Kinder wieder Geschehnisse aus der Neckargemeinde. So neben vielem anderen auch den ersten Fasnetsball für Frauen. „Am Freitig nochm Schmotzige isches so weit, es endlich an Fasnetsball nu für Fraue geit.“

Die Jungs reimten: „Mich fraits für eib Fraue, isch doch au amol schee, Manne, a deam Obad gond mir dann ihs Dart Café.“ Tosender Beifall war der Lohn für die Kinder. Musikverein, Narrenzunft sowie die Hästräger ehrten im Anschluss Otto Sauter. Der langjährige Dirigent des MV-Deißlingen hatte vor 70 Jahren den Deißlinger Narrenmarsch komponiert. Sauter wäre in diesem Jahr ebenfalls 100 Jahre alt geworden.

Auch die Sportgemeinde hatte zwei Tanzgruppen zum Bürgerball entsandt. Die „Dancing Stars“ und „Einmal-Projekt“ begeisterten das närrische Volk. Die Gruppe „König Herrmann“ hatte sich auch wieder was einfallen lassen. Als Liebespaar brillierten Steffen Lohrmann und Florian Billerbeck, die allerdings dann von einer Gruppe „Nahtgrappa“ überrascht wurden. Nicht mehr wegzudenken sind natürlich die „Schmunzlers“.

Gabriele Schmeh, Andrea Kunz und Rainer Schmeh hatten wieder jede Menge Narrenstückle im Gepäck. Was das Publikum mit viel Beifall und Lachen quittierte.

Die Narrenräte brachten mit ihrem „Bauchtanz“ das Publikum zum Nachdenken. Die Gäste sollten nämlich erraten welcher Bauch zu welchem Narrenrat gehört. Man darf gespannt sein wer richtig getippt hat. Die „AusFlippers“ alias „Hagebänd“ durfte natürlich nicht fehlen.

Die „Vollblutmusiker“ hatten dabei auch einen neuen Hit mitgebracht: „Die blaue Tanne von Neckartal“. Natürlich gab es noch die „Deißlinger Fasnet“ zu hören und jeder sang kräftig mit.

Katzen stürmen die Bühne

Letztes Jahr kamen sie als Köche aus Kalabrien und heuer stürmten die Jungs vom Musikverein mit André Ernst die Bühne als Katzen. André hatte dann wieder eine geschliffene und exzellente Büttenrede im Gepäck.

Die Jungs schossen an diesem Abend wieder mal den Vogel ab was das Publikum mit tosendem Beifall belohnte. Die Katzenpartei Deißlingen (KPD) unterhielt die Gäste musikalisch und wortgewandt.

Auch Bürgermeister Ralf Ulbrich war beim Bürgerball natürlich dabei. Zunftmeister Rainer Schmeh erinnerte den Schultes an sein Versprechen über die Fasnet die Straßenlaternen eingeschaltet zu lassen. Doch dieses Versprechen wurde nicht eingehalten. Pünktlich um 0.30 Uhr gingen in Deißlingen (und vermutlich auch in Lauffen) die Lichter aus. Und so mancher glückselige Narr musste im Dunkeln nach Hause stolpern. Also Bitte für die nächsten Fasnetveranstaltungen Herr Bürgermeister: „Lass das Licht der Straßenlaternen eingeschaltet“.