The Rolling old bones sind noch etwas wackelig auf den Beinen als sie ihre Rollatoren verlassen haben. Foto: Rainer Bombardi

Die Narrenzunft Dauchingen knüpfte nahtlos an den Erfolg des vergangenen Jubiläumsjahrs an und erheiterte ihre närrischen Gäste mit einem begeisternden Bürgerball. Auf dem Programm standen elf Aufführungen – doch es waren einige mehr.

Katja Mellone garnierte die Ansagen während ihrer Premiere als Moderatorin als spektakuläre und humorvolle Bereicherung für das Programm. Damit knüpfte sie an die Auftritte ihrer Vorgängerin Anita Ohnmacht an.

 

Eine Premiere zum Auftakt war der gemeinsame Aufmarsch der Zunftobrigkeit um Philipp Jörg mit den Dauchinger Fansetgestalten Teufel, Altteufel, Hansel und der Dame in Dauchinger Tracht.

Freigang hatte Häftling und Bürgermeisterstellvertreter Mathias Schleicher. Er erlebte in vorderster Reihe, wie die Teufel ihr scharfes und brennendes Gesöff mixten, um es frisch gebraut im Publikum zu verteilen.

Teufelsrudel schlängelt sich durch die Sitzreihen

Dieses war längt vom Fasnetvirus ergriffen und machte mit begeisternden „Pfui Teufel“-Rufen mit, als sich das Teufelsrudel durch die Sitzreihen schlängelte. Dass die höllischen Gesellen gemeinsam mit Hansel und Dauchinger Trachtenträgerin ein Faible für den Nachwuchs haben, bewiesen sie während des Auftritts des Narresome.

Dieser lieferte nicht nur seinen ersten brillanten Bühnenauftritt ab. Er nutzte auch die Chance vor Publikum Auftrittserfahrung zu sammeln. Getreu dem Motto die junge Generation ist die Zukunft erhielten die närrischen Kinder langanhaltenden Jubel für ihre Courage zu einem Auftritt.

Blättlewieber werben für die Narrenzeitung

Die Blättlewieber Ute Adolf und Susi Albicker rührten kräftig für die Narrenzeitung die Werbetrommel. Sie machten Geschichten lebendig, erkundigten sich nach der heilenden Wirkung eines Aufenthalts in Dauchingen oder stuften die grünen Streifen bei der neuen Dorfmitte als ein Parkplatzvernichtungsmittel ein.

Wachsam durch den Ort gehen

Allen, die in diesem Jahr nicht das Glück hatten einen Beitrag zu präsentieren, luden sie ein bis zum nächsten Jahr wachsam durch den Ort zu gehen. Die Person, bei der sich das größte Missgeschick ereignete, erhält als Preis den Seckelorden. Heimatliche Gefühle kamen bei Moderatorin Mellone im Gespräch mit der Neckartäle Waldhexe Daniel Meusch auf, die das Publikum im sächsischen Dialekt auf die Präsentation der Waldhexen-Zunft vorbereiteten.

Vorsitzende Silke Mühlbach führte die Geburtsstunde auf den Talmühlenbrand im Neckartal zurück, den einst einen grantigen und wenig beliebten Müller und seine Familie das Leben kosteten. Die Waldhexen waren es, die in den noch schwelenden Trümmern die Leichen bargen. Daher ist das Häs der Waldhexen schwarz wie Ruß und rot wie das Feuer.

Die Jugend tanzt mit Rollatoren

Die Teufelsjugend schlüpfte in die Rolle der Alten und begeisterte mit den vielfältigen Möglichkeiten, dies ein Tanz mit Rollatoren ermöglicht.

Deutschlands schönste Dorfmitte entsteht in Dauchingen, doch wer in ein öffentliches WC sucht, hat es schwer.

Die Zunft zeigte, dass sie es versteht mit Sketchen zu erheitern. Das Publikum schunkelte sich in den zweiten Teil, in welchem die Tanzgruppe der jungen Damen, die singenden Wieber des Damenballetts und die allseits begehrten Auftritte des Männerballetts der Hennenfeggler der Garant für eine tolle Stimmung waren.