Sie führen den symbolischen Spatenstich aus (von links): Katrin Ladegast von der PWC, Johannes Scheuermann vom Innenministerium des Landes, Heiko Zorn vom Zweckverband, Bürgermeister Fritz Link, Annika Eickelmann vom Planungsbüro MRK, Ortsbaumeister Gregor Schenk und Daniel Friedmann vom Innenministerium. Foto: Helen Moser

24 Kilometer Rohre und 55 Kilometer Glasfaserkabel in sieben Kilometern Graben – für den Glasfaserausbau in Teilen des Königsfelder Kernorts wird eine ganze Menge an Material bewegt. Das hat seinen Preis: Rund 2,8 Millionen Euro werden investiert

Es ist „ein wichtiger Meilenstein“ für Königsfeld, betonte Bürgermeister Fritz Link kürzlich beim Spatenstich für den ersten und zweiten Bauabschnitt des Breitbandausbaus im Kernort. Lange habe man auf die Arbeiten gewartet, die nach aktueller Planung etwa 2,8 Millionen Euro kosten werden: Bereits 2020, blickte der Bürgermeister zurück, wurden die ersten Förderanträge für den Ausbau gestellt; die Bewilligungen von Bund und Land folgten bis September 2021.

Mittlerweile hat das Jahr 2023 begonnen – und mit ihm der Breitbandausbau in diesem Bereich. Vom Solara aus geht es zunächst an der Landesstraße 177 entlang und dann in den Kernort. Wenn alles nach Plan läuft, soll der Ausbau bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Zwei Schulen werden angeschlossen

Der Ausbau, der seit Ende März läuft, umfasst zum einen die Zuführungsstrecke von den Bestandsleitungen hin zum neu zu errichtenden Technikstandort und dann weiter zu den beiden Schulen am Königsfelder Ortseingang, der Grundschule und den Zinzendorfschulen. Zudem werden im nordöstlichen Kernort sogenannte weiße Flecken beseitigt – und zwar in der Hörnlishofstraße, im Birkenweg, im August-Heisler-Weg und in der Weiherstraße. Außerdem werden einer gemeinsamen Mitteilung der Gemeindeverwaltung Königsfeld und des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar zufolge noch weitere Bereiche des Kernorts ausgebaut, die bereits im Zuge des ersten Bauabschnitts vorgesehen waren.

67 Prozent der Anwohner sind dabei

Insgesamt werden für den Breitbandausbau in diesem Bereich viele Kilometer Glasfaserkabel auf einer Strecke von rund sieben Kilometern verlegt, erklärte Heiko Zorn, technischer Projektleiter beim Zweckverband, beim Spatenstich. 302 Grundstückseigentümer wurden vom Zweckverband angeschrieben – aktuell haben sich 204 Eigentümer für einen Glasfaser-Hausanschluss entschieden, was einer Anschlussquote von gut 67 Prozent entspricht. Aus Sicht von Bürgermeister Link ein recht hoher Wert – auch im Vergleich zu umliegenden Gemeinden.

Datenautobahn wichtiger als die herkömmliche

Link sah den Breitbandausbau als „wichtiges Zukunftssignal“. Denn um als Kommune attraktiv zu bleiben, sei schnelles Internet mittlerweile genauso attraktiv wie andere Infrastruktur. Das verdeutlichte auch Johannes Scheuermann vom baden-württembergischen Innenministerium: „Die Datenautobahn ist für viele bei der Wahl des Wohnorts mittlerweile wichtiger als die herkömmliche Autobahn.“

Für Grundstückseigentümer, die sich für einen Anschluss ans Glasfasernetz entschieden haben, soll es vor dem Ende der Maßnahme eine Informationsveranstaltung geben. Sie wird vermutlich im September nach den Sommerferien stattfinden.