Ein Gruppe tanzender Scheichs stellt sich beim Zunftball 2017 zu einer Pyramide auf. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Zunftball führt am Samstag durch das Jahrhundert / Sechs Gruppen prägen kurzweiliges Programm

Auf eine Reise durch das Jahrhundert von 1900 bis heute nimmt die Narrenzunft Eintracht Bräunlingen ihre närrischen Besucher am Samstag ab 19.30 Uhr in der neu sanierten Stadthalle mit.

Bräunlingen. Alle sechs Zunftballgruppen haben sich auf ihren Auftritt gut vorbereitet, und natürlich werden die historischen Fasnetgruppen nach ihrem Einzug die närrische Stimmung im Saal weiter hochtreiben. Einige verdiente Narren werden geehrt, und in bewährter Manier spielen die Piccolos zum Tanz und zur Unterhaltung. Das Geschell der Stadthansel erklingt rhythmisch, die vorderösterreichisch uniformierte Stadtkapelle spielt nicht nur den Narrenmarsch und die Hellebarden der Stadtwehr sowie die alemannischen Trommler heizen die Stimmung mit an. Vor den Urhexen, die auch auf die Tische springen, wird niemand sicher sein.

Der Zunftball 2018 in der sanierten Stadthalle, die mit einer tollen Dekoration närrisch, farbenfroh und ideenreich geschmückt ist, bietet einen unterhaltsamen Abend vom Tanz bis hin zu Persiflage und etlichen Glossierungen. "Alle können auf eine Fasnetbrille verzichten, denn die Sicht auf die närrische Fasnetbühne bleibt in diesem Jahr für alle ungetrübt", schreibt die Narrenzunft und gibt damit einen guten, erwartungsfrohen Ausblick auf den nächsten närrischen Bräunlinger Höhepunkt nach dem Rieswelleball und dem Sprung der Urhexe aus den Druidenstein. Der Zunftball bietet bei neuer, qualitativ hochwertiger Beschallungsanlage ein knackiges, heiteres Programm, bei dem auch der kommunalpolitische Blick nicht fehlt. Sechs Zunftballgruppen prägen das kurzweilige Programm entscheidend mit:

Twitter und Snapchat sind heute, doch Viva und MTV waren gestern. Die Traumtänzerinnen (Sarah Schmid) bringen die besten Beats der 90er Jahre in Extase auf die Bühne, gepaart mit tollen, farbenfrohen, närrischen Kostümen und einer exakt vorgetragenen Choreografie der Tänze.

Turnerinnen blicken als wissbegierige Forscher ins Jahr 2088

Die Turnerinnen (Katrin Zandona-Vater) nehmen das Publikum auf eine Reise in die Zukunft mit. Wissbegierige Forscher öffnen eine Tür, hinter der sich das Jahr 2088 verbirgt und treffen dort auf die Turnerinnen der Zukunft. Durch Tanz und Akrobatik bei mitreißenden Klängen kommt es zur Verwandlung der Forscher.

Die Ü-30-Fitnessgruppe (Birgit Beger) steigt in die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts ein, als der Detektiv Sherlock Holmes versuchte, Kriminalfälle zu lösen. Bei mehreren Tänzen zu heißer Musik mit unterschiedlichem Outfit versuchen die Tänzerinnen, einen Kriminalfall auf ihre Art zu lösen.

Das Jubiläum der Augsburger Puppenkiste steht im Mittelpunkt des Marionettenauftrittes des Runden Tisches (Patrick Gemeinder), der einiges über die Stadtgeschichte, auch mit aktuellen Bezügen, auf die Bühne bringt.

Die Stadtwehr (Markus Fehrenbach) und die Trummler (Benjamin Fritsche) beleuchten das Zunftballmoto auf ihre Weise.

Übrigens: Bereits einen Tag nach dem Zunftball, am Hexensonntag ab 14 Uhr, zieht der Umzug mit dem Krokodil durch die Innenstadt und am Abend zünden die Hexen das Hexenfeuer beim Nikolausbrunnen an und springen über die lodernden Flammen.

Die Zunfbälle der Narrenzunft, Höhepunkte der Bräunlinger Fasnet, haben oft ein Motto, nach dem sich die Gruppen mit ihren Auftritten richten. 2016 hieß die Überschrift "Das Alte ist gestürzt, neues Leben blüht aus den Ruinen", 2017 dann "1000 und eine Nacht". 2014 und 2015 mussten die Bräunlinger Narren wegen der Stadthallenrenovierung auf das konzentrierte Narrenevent verzichten und verlegten die närrischen Vorführungen in die Gasthäuser der Kernstadt.