Die Firma Gfrörer will durch Probebohrungen das Gipsvorkommen in Dietingen prüfen. Foto: Anspach/dpa

Wird es in Dietingen bald einen weiteren Gipssteinabbau geben? Das sollen erste Bohrungen zeigen.

Unter der Gemeinde Dietingen liegen wertvolle Rohstoffe, das ist seit langem bekannt. In einem ganzen Streifen von Rottweil bis nach Herrenberg ziehen sich Gipsvorkommnisse, der unter anderem zum Hausbau benötigt werden. „Der Gipsabbau begleitet die Gemeinde aus ökologischen Gründe eng“, macht der Dietinger Bürgermeister Frank Scholz bei der Gemeinderatssitzung klar. Denn der Rohstoff werde immer benötigt, stellt Scholz fest.

Doch das Material aus dem Gipssteinbruch zwischen Trichtingen und Böhringen werde in einigen Jahren auslaufen – nun müsse man für die nachfolgenden Generationen vorsorgen. Ein neuer Gipsabbau wurde im vergangenen Jahr bereits zwischen Maria Hochheim und Böhringen beschlossen. Dort sollen für die nächsten 23 Jahre die wertvollen Ressourcen aus dem Boden geschöpft werden.

Wird nun ein weiterer Gipssteinabbau in Dietingen folgen? Dies will die Firma Gfrörer aus Empfingen mit ersten Probebohrungen herausfinden.

Unternehmen will Qualität des Gips untersuchen

In einem Bereich von etwa 20 bis 25 Metern sollen etwa vier bis höchsten zehn Bohrungen gemacht werden, um die Qualität des Gips zu prüfen und zu untersuchen, ob etwaige Verunreinigungen durch Tone oder Salze vorliegen. Das Gebiet befindet sich links und rechts der Böhringer Straße, unterhalb der K 5552.

Ob sich das Gebiet, das laut Regionalplan als eine Vorrangfläche für den Abbau ausgezeichnet sei, überhaupt für den Gipssteinabbau eigne, werde sich dann zeigen. Bei den angedachten Probebohrungen in Dietingen gehe es erst laut Axel Dörr vom gleichnamigen Ingenieurbüro einmal um „erste Erkundungen, um eine Basis zu schaffen“, und um zu prüfen, ob sich weiteres Nachbohren überhaupt lohne. Er stellt außerdem klar: Auch wenn die Bohrungen, die erst einmal vom Gemeinderat genehmigt werden müssten, erfolgreich seien, „werden wir nicht morgen mit dem Abbau anfangen“. Es gehe vielmehr darum, für die nächsten Generationen Nachschub zu schaffen, sobald der Bedarf da sein werde.

Ob die Probebohrungen, wie von der Firma Gfrörer vorgeschlagen, auch tatsächlich durchgeführt werden dürfen – darüber wird der Gemeinderat in einer der kommenden Sitzung abstimmen.