Die Entwicklung im Hofbosch ist erfreulich. Nun rücken sogar die Erklärtafeln für dieses größere Projekt näher, die Revierförster Bernd Nickel 2021 bei einem Gelingen der Aufforstung als Alternative zu seiner vorzeitigen Rente ins Gespräch gebracht hat. Foto: Pfannes

Nie langweilig wird es, wenn im Bösinger Gemeinderat der Forst auf der Tagesordnung steht.

Wer ein Verfechter einer starren Planwirtschaft ist, hat sich im Forst seit einer Handvoll Jahre bereits schwer getan und wird sich künftig in der Regel weiter schwer tun. Zufällige Nutzungen überwiegen. Dafür sorgt das Wetter (Stichwort: Klimaveränderung) und seine Folgen für den Wald. Jüngstes Beispiel: die 2023er-Bilanz in den Gemeindewäldern in Bösingen.

Statt sich zu 100 Prozent aus einer Schatzkammer der Gemeinde wie aus dem Hofbosch Distrikt 1 bedienen und dem Gemeindehaushalt durch Holzverkäufe gutes Geld zuführen zu können, ist anderes notwendiger gewesen. Es fielen im laufenden Jahr von den bisher verarbeiteten 2255 Festmetern allein 57 Prozent in die Kategorie „zufällige Nutzung“. Gründe: Dürre 654 Festmeter, diverse Insekten wie den Buchdrucker 471 Festmeter und Sturm 70 Festmeter.

Mehr als 50 000 Euro Plus

Dennoch: Planung muss sein. Als Ziele für das Forstjahr 2024 geben Forstdirektor Frank Kapahnke und Revierleiter Bernd Nickel einen Hiebsatz von 2700 Festmetern an, wie derzeit im Forsteinrichtungswerk (Zehn-Jahres-Plan) vermerkt und im neuen zu erwarten sein dürfte. Einnahmen von 229 351 Euro stehen Ausgaben von 175 971 Euro gegenüber. Somit ein Plus von 53 380 Euro.

Wunsch nach Elsbeere

Vorgesehen sind Anpflanzungen von Eiche, Bergahorn und Kirsche (0,3 Hektar, 4700 Euro), sogar auf Wunsch von Bernadette Stritt die eine oder andere als klimatechnisch ideal eingestufte Elsbeere, obwohl bei ihr keine großartige Holznutzung zu erwarten sei, und Kultursicherungen auf einer Fläche von 5,3 Hektar (13 800 Euro). Die Umwandlung von überwiegend Fichte (Flachwurzler) in standortgerechtere Hölzer wie Laubbäume (Eiche: Tiefwurzler) – wie das Projekt im Hofbosch unweit der Kasperleshöfe – geht weiter.

Bernd Nickel sieht trotz aller Unwägbarkeiten vor, sich bei der (planbaren) Holzernte auf die Distrikte 1 (Hofbosch) und 10 (Stittholz, bei den Windrädern) zu konzentrieren. Erhofft wird beim Holzverkauf ein Durchschnittspreis von knapp 79 Euro.

Jäger 2024 an der Reihe

Zum Thema Wildverbiss (Gotthard Mei: Zufrieden mit der Jägerschaft?) kann Bernd Nickel derzeit zu wenig sagen. Er verweist auf das geplante 2024er-Gutachten für die drei Jagdbogen der Gemeinde, welches alle drei Jahre ansteht.