Vater und Sohn halten beim Bömbachsee nach Fischen Ausschau. Das Baden ist dort momentan nicht erlaubt. Foto: Köncke

Ergiebige Regenfälle hatten dem Gewässer zwischenzeitlich etwas Luft verschafft, doch jetzt ist der Wasserstand wieder auf dem Rückzug.

Der rote Balken auf der Informationstafel ist nicht zu übersehen. Im Spielberger Bömbachsee herrscht Badeverbot. Die Anordnung wurde vom Landratsamt Calw erlassen und von der Stadt Altensteig umgesetzt. Mangelnder Zufluss aus den Quellen und dem Bömbach setzen dem idyllisch gelegenen Naherholungsziel zu.

Ausschlaggebend für das Badeverbot dürfte aber die Konzentration von schädlichen Bakterien sein. Eine Annahme, die auf Nachfrage von der Pressestelle des Calwer Landratsamtes bestätigt wird. Vor einigen Wochen reichte die 7500 Quadratmeter große Wasseroberfläche nach tagelangen Regenfällen noch bis an den oberen Uferrand, und man konnte Kindern und Erwachsenen beim Schwimmen und dem Sprung vom Holzsteg zuschauen. Wegen des gefallenen Pegels ist das jetzt nicht mehr möglich, große Flächen liegen trocken.

Idyllisch gelegen

Selbst ohne das ausgesprochene Badeverbot würde das Baden im Bömbachsee mit einer Maximaltiefe von 3,80 Meter keinen Spaß machen. Dabei ist er ein idyllisches Fleckchen Erde, liegt mitten im Grünen, umgeben von Wald und und vom Parkplatz über den Ziegelweg gut erreichbar. Auf der Liegewiese am Ostufer kann man unter schattenspendenden Bäumen entspannen.

Dass sich der See unter regulären Bedingungen wegen seiner „hohen Wasserqualität“ gut zum Schwimmen eignet, geht aus der neuen, vom Gesundheitsministerium Baden-Württemberg veröffentlichten Online-Badegewässerkarte hervor. Belegt sei das durch wiederholte Kontrollen.

Kein Fisch in Sicht

„Wenn man nicht baden darf, kann man vielleicht einen Fisch fangen“, dachte sich ein Junge an der Hand des Vaters und hatte extra einen kleinen Kescher dabei. Ein vergebliches Unterfangen, wie sich herausstellen sollte. Kein Rotauge, kein Barsch und auch kein Goldfisch in Sicht. Und die einst dort beheimateten Enten schnattern schon seit geraumer Zeit im Teich des nahe gelegenen Seniorenheims „Waldruh“.

Der Bömbachsee wurde im Jahr 1975 angelegt, wegen undichter Stellen wurde der dreieinhalb Meter hohen Damm 2005 repariert, sechs Jahre später der gesamte See abgelassen und Grund und Boden generalsaniert.

Für öffentliche Aufmerksamkeit und Aufregung hat ein Ereignis im August 2022 gesorgt. Spaziergänger beobachteten, dass der Bömbachsee einem Tümpel glich und die Oberfläche mit einem grünen Algenteppich überzogen war. Für Fische wurde die Situation immer brenzliger. Durch die lange Hitzeperiodewar der Sauerstoffgehalt gesunken, und die Wassertiere schnappten an der Oberfläche nach Luft. Sie in die Nagold umzuquartieren wurde vom Kreisveterinäramt und dem Regierungspräsidium abgelehnt. Es blieb nichts anderes übrig, als die Altensteiger Feuerwehr zu bitten, mit 100 Kubikmetern Wasser auszuhelfen. Geschehen ist das mit einer Art Wasserwerferkanone, weil man sich dadurch eine stärkere Anreicherung von Sauerstoff versprach. Außerdem wurde vom städtischen Betriebshof eine Umwälzpumpe zur zur Erzeugung einer Strömung installiert.