Joachim Teubert feiert heute seinen 75. Geburtstag / Auf vielen Feldern sehr engagiert

Von Achim Stiller

Blumberg. Er gehört zu den markanten Persönlichkeiten in dieser Stadt: Joachim Teubert. Heute feiert er seinen 75. Geburtstag und dazu wird es viele Gratulanten geben.

Joachim Teubert ist ein gestandener Bayer, geboren in, Ingolstadt, an der Grenze von Ober- zu Niederbayern, aufgewachsen in München. Die sprachliche Einfärbung hat er nie aufgegeben und erst recht nicht verleugnet. Bayern, da kommt er her, klar, seine Heimat hat er aber in Blumberg gefunden. "Da bin i dahoam!", scherzt er, um mit großem Ernst hinzuzufügen, dass Heimat ja dort sei, wo man lebt und sich wohl fühlt. Das ist eben Blumberg, wo der Jubilar nicht nur seinen Familie, sondern nach eigenem Bekunden einen großen und netten Freundeskreis hat.

Er mag seinen großen Freundeskreis

Den hat er sich in seinen vielen Funktionen erworben, als Unternehmer, Arbeitgeber, Vereinsmitglied und -vorsitzender und Kommunalpolitiker. Vor allem aber als Mensch, geerdet in seiner Familie, der die Bodenhaftung nie verloren hat. Gesellig, mit Humor und einem Schuss Schlitzohrigkeit gesegnet, geradlinig, aufrichtig, hilfsbereit und stets mit klarer Meinung, die nicht immer dem Strom folgt. Das haben vor allem in seiner Zeit als Stadtrat so mancher Kollege in der CDU-Fraktion wie auch die Fraktionsspitze und wenn's sein musste auch zwei Bürgermeister zur Kenntnis nehmen müssen. Nur, wenn sich Joachim Teubert zu Wort meldet, egal ob öffentlich oder intern, dann hat das, was kommt, Hand und Fuß. Als wertekonservativer Mensch fand Joachim Teubert seine politische Heimat in der CDU, weshalb er auf Bitten des damaligen Fraktionschefs Stefan Scherer auf der Unionsliste für den Stadtrat kandidierte und in der Folge von 1996 bis 2006 ein Mandat ausübte.

Mit diesen Grundvoraussetzungen schuf Joachim Teubert in Blumberg Beachtliches. Da ist in erster Linie mal das gleichnamige Maschinenbauunternehmen zu nennen, dass der studierte Diplomingenieur der Elektrotechnik in Blumberg aufgebaut hat. Hierhin kam er, nachdem er als erfolgreicher Konstrukteur im Maschinenbau in München den Werkstudenten Bodo Kindermann betreute. Dessen Vater holte den jungen Teubert in seine Colorfabrik. Es gab aber auch einige Angebote großer Firmen als leitender Angestellter, jedoch folgte Teubert seiner bayerischen Natur und dem Spruch "Lieber ein kleiner Herr als ein großer Knecht" und startete mit 27 Jahren den Weg in die Selbstständigkeit. Mit Erfolg, in der Handelsvertretung und Beratung, wenig später auch mit eigenem kleinen Betrieb in Singen, in dem Dekor-Deckenplatten aus Kunststoff hergestellt wurden. Mit drei Leuten ging es damals los, darunter übrigens auch Werner Utz, der auch heute noch im Blumberger Werk tätig ist.

Dass Joachim Teubert mit seinem Betrieb nach Blumberg umzog, ist dem früheren Architekten Franz Leschnik zu verdanken. Er überzeugte den Jungunternehmer, ins Gewerbegebiet in Zollhaus umzuziehen, und legte auch gleich die erste Bauplanung auf. Das war 1972. Was folgte, darf man durchaus als Erfolggeschichte werten. Durch bahnbrechende Neuerungen und Erfindungen im Bereich der Verarbeitungstechnik für Partikelschäume erarbeitete sich Teubert und sein Unternehmen einen hoch geachteten Namen auch auf dem internationalen Markt.

Das Unternehmen wuchs (heute sind es rund 65 Mitarbeiter) und beliefert Kundschaft in der Automobil, Bau- und Verpackungsindustrie sowie Zulieferer zum Flugzeugbau, auch in den USA, wo die Firma Teubert eine Niederlasung betreibt. Gerade die ersten Aufträge in die Staaten nennt Joachim Teubert als berufliche Höhepunkte.

2002 vollzog der Firmengründer den Generationswechsel, zog sich aus dem operativen Geschäft zurück und übergab den Betrieb an seinen Sohn Wolfgang, einen Diplom-Betriebwirt. Sohn Andreas trat in die Fußstapfen des Vaters, studierte Elek-trotechnik, machte sich selbstständig und beliefert das Familienunternehmen mit der gesamten Software, die für die Teubert-Maschinen notwendig ist. Komplettiert wird der Nachwuchs mit Tochter Betina, die sich beruflich für die Physiotherapie entschied. Die Kinder entsprangen aus der Ehe mit Gitta Volgmann, die Joachim Teubert in Blumberg kennenlernte. Die junge Frau studierte in München, besuchte öfter ihren Vater, der ebenso wie der junge Teubert bei Kindermann arbeitete. Man lernte sich kennen und lieben, fuhr zusammen in die Skiferien, heiratete 1962 und gründete eine Familie.

Apropos Skifahren. Daran hatte der Wahlblumberger stets Spaß, weshalb er auch als Ausbilder im Blumberger Skiclub so mancher Blumbergerin und manchem Blumberger das Fahren auf den Brettern beibrachte. Etliche Ausfahrten sind ob ihrer Gesellgkeit fast schon legendär.

Skifahren und Tennis

Die zweite sportliche Leidenschaft war Tennis. Er spielte aktiv und begleitete den Aufbau des Blumberger Clubs über viele Jahre, davon alleine 16 als Vorsitzender. Zudem war Joachim Teubert gerne mit dem Rad unterwegs, meist mit Freund Teddy Lehmann, mit dem er große Touren nach Wien, Prag, Rom und Paris mit dem Zweirad unternahm, früher mit reiner Muskelkraft, später mit Unterstützung einer Saxonette (Hilfmotor).

Die beiden Freunde unternehmen auch heute noch Touren, fast täglich auf dem Golfplatz in Donaueschingen. Darin hat der Joachim Teubert eine neue Herausforderung gefunden, nachdem vor wenigen Wochen Ehefrau Gitta nach schwerer Krankheit viel zu früh von ihm gegangen war.