Stolz präsentieren sich die Mitglieder der Eichberggeister vor ihrem aufgeschichteten Funken. Der Funken im Blumberger Gewann Scheibenrain brennt, ein Mitglied präsentiert sich im ganzen Häs, gleich kann das Scheibenschlagen beginnen. Fotos: Vonnier Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Eichberggeister entzünden Funken / Bürgermeister und Pfarrer machen mit

Die Narrenzunft Eichberggeister ließ am Wochenende mit ihrem traditionellen Fasnetfunken und Scheibenschlagen ein lange vermisstes Blumberger Brauchtum wiederaufleben.

Blumberg. Die zweitälteste Blumberger Zunft hatte das Scheibenschlagen bereits in den vergangenen 34 Jahren immer wieder ausgerichtet, doch fehlte es zuletzt an Holz und Männern. "Nun haben wir wieder beides!", stellte Zunftmeister Albert Vonnier stolz fest. "Es ist uns wichtig altes Brauchtum zu erhalten und weiter zu Tragen." Zwei ganze Tage verbrachten die aktuell 15 aktiven Geister und vier Anwärter damit, das ineinem Dreivierteljahr gesammelte Holz von circa 30 Ster zu einem circa sechs Meter hohen und vier Meter durchmessenden Scheiterhaufen aufzuschichten.

Nach der offiziellen Begrüßung im Gewann Scheibenrain vor fast 300 Besuchern durch Zunftmeister Albert Vonnier eröffnete der Fanfarenzug Zollhaus festlich den Abend. Vonnier dankte vorab Hans-Martin Vetter für die Bereitstellung seiner Felder am Eichberg und der Firma Feederle Stahlbau für die Unterstützung bei der Lagerung des Holzes.

In der folgenden Dämmerung zogen die Eichberggeister in vollem Häs und mit Fackeln aus dem Eichbergwald herab und entzündeten das große Funkenfeuer.

Die zuletzt personell etwas schwach besetzte Zunft erfreut sich neuerdings wieder wachsender Beliebtheit und kann im kommenden Jahr am Schmutzigen Donnerstag gleich mit der nächsten Traditionsveranstaltung aufwarten: Der traditionellen Eichberggeister Taufe, bei der sie gleich vier Anwärter auf urig-schöne Weise in ihren Geisterkreis aufnehmen wird.

Das Scheibenschlagen ist ein heidnischer Brauch, um symbolisch den Winter zu verbrennen und den Frühling einzuleiten. Über die Jahrhunderte und die Christianisierung hat es sich vielerorts aber auch zu einem Brauch der Marienverehrung entwickelt. Beim Scheibenschlagen selbst werden handgefertigte Buchenscheiben auf einen etwa zwei Meter langen Haselnussstock gesteckt und im Feuer entzündet. Sobald die "Schiebe" brennt, wird sie über eine hölzerne Rampe den Eichberghang herunter geschlagen. Hierzu erfolgt der Spruch: "Schibi, Schibo, wem soll die Schiebe goh ... die Schiebe soll (etwa dem Schwabo goh) ... und goht sie nicht, dann gilt sie nicht."