Gefährliche Schönheit: Mit High Heels kann man ganz schön ins Schwanken geraten. Foto: dpa

Seit jeher ist das weibliche Geschlecht dazu verdonnert, sich zu quälen - nur um den Männern zu gefallen.

Bei gewissen Anlässen wird es von einer Frau erwartet: ein knappes Kleidchen, wallendes Haar oder eine elegante Hochsteckfrisur, schnieke Schühchen mit einem möglichst nicht enden wollenden Absatz. „Wer schön sein will, muss leiden“.

Seit jeher ist das weibliche Geschlecht dazu verdonnert, sich zu quälen - nur um den Männern zu gefallen. Auch heute noch, trotz Alice Schwarzer & Co. Sie machen gute Miene zum bösen Spiel. Ob Pflastersteine, Gullideckel oder Kieswege - eine High-Heel-Lady kann scheinbar nichts aufhalten. Auch nach stundenlangem Herumstehen haben sie immer noch ein freundliches Lächeln auf den Lippen.

Hallo? Das tut doch weh! Muss man als Absatzläuferin geboren sein oder kann man das trainieren? Ich jedenfalls ziehe meinen Hut vor Damen, die sich auf zwölf Zentimeter Stelzen mehr als 100 Meter fortbewegen können. Wenn ich mich tatsächlich dazu überwinde, die Ballerinas gegen Pumps zu tauschen, wird es alles andere als ein entspannter Abend für mich:

- Zuerst muss ich mir einen Begleiter sichern, der als Stütze in brenzligen Situationen dient.

- Die Füße mit Blasenpflaster dick einkleben.

- Flipflops für die Autofahrt einpacken (Absätze schieben sich nämlich so fies unter die Pedale). Nicht vergessen, diese vor Ort wieder gegen die Schickschuhe zu tauschen!

- Möglichst früh losfahren, dass ich einen Parkplatz direkt vor dem Haus bekomme.

- Alkohol ist tabu, auch nicht zu viel Wasser trinken. Der Weg zur Toilette könnte beschwerlich werden.

- Gibt es ein Buffet? Oh nein, das bedeutet hungrig schlafen gehen. Denn mit voll geladenem Teller durch die Menge zu stolzieren - da seh ich den Storch im Salat schon eine Bruchlandung machen.

Klack, klack, klaaaaack - und schon zieht man alle Blicke auf sich.

Ist es das, was Frauen mit ihrem hochhackigen Schuhwerk bewirken wollen? „Achtung, alles hersehen, hier komm ich!“ Schon von Weitem sollen die Zuschauer auf den großen Auftritt der Dame vorbereitet werden: Klack, klack, klack.

Für manch eine wird der Auftritt dann doch größer als geplant. Wenn sich der Absatz in einem Pflasterstein verkantet und die zuvor hoch erhobene Nase eine Etage tiefer sinkt. Oder ein 16-jähriges Gör, das schon von vornherein die Ausmaße ihres Schuhs unterschätzt hat, im Gänseschritt daherkommt mit der Miene: „Die sind aber toooootal bequem“.

Dann erwische ich mich dabei, wie sich ein schadenfrohes Grinsen in meinem Gesicht breit macht: „Ha, die können es auch nicht besser!“ Nur ich gesteh es mir wenigstens ein.

Video vom Pumps-Lauf in Nagold: