An einer Lagebesprechung in den Räumen des Bürgerservice nehmen teil (von links): Marie-Therese Rocholl, Sandra Paglialonga, Miriam Döring (verdeckt), vorne: Clemens Berger, Karolin Baier, Nadine Fischer, Nadine Scholz und Andreas Haller. Foto: Stadtverwaltung Donaueschingen

Wie rettet man Menschenleben? Wie reagiert man bei großen Ereignissen, wenn Menschenleben gefährdet sind? Diese Fragen treibt die Stadtverwaltung Donaueschingen um, weshalb jetzt eine große Probeübung in der Verwaltung stattfand.

Dieses Szenario mag man sich nicht vorstellen. Ein Tanklaster, beladen mit hochexplosivem Material, ist im Bereich der Innenstadt umgekippt. Das Material lief in die Kanalisation, was dazu führte, dass eine umfassende Evakuierung vorgenommen werden musste.

Zum Glück ist es nur ein inszeniertes Unglück. Und zum Glück sind keine Menschen zu Schaden gekommen. Aber es muss gehandelt werden. Schnell und effektiv.

Gefragt sind in so einem Augenblick nicht nur die klassischen Rettungskräfte, sondern auch die Verwaltung. In den Rathäusern der Stadt Donaueschingen wurden in einer Übung Verwaltungsmitarbeiter einberufen, um laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehr, der Polizei, des DRK und des THW diesen simulierten Notfall in verschiedenen Bereichen zu bewältigen.

Verwaltung beschäftigt sich mit Rettung von Menschenleben

Was passiert bei Ereignissen von diesem und noch größerem Ausmaß, wenn zahlreiche Menschenleben gefährdet sind? Und welche Strukturen müssen aufgebaut werden, um den Blaulichtorganisationen wie Polizei, Feuerwehr, THW, DRK und anderen die bestmögliche Unterstützung bieten zu können?

Manfred Pfeffinger (rechts), ehemaliger Ordnungsamtsleiter beim Landratsamt und Sachgebietsleiter Katastrophenschutz, führte die Stabsleitungen in das Szenario ein. Foto: Stadtverwaltung Donaueschingen

Mit diesen Kernfragen beschäftigt sich die Verwaltung schon länger. Sie hat vor einigen Jahren begonnen, ein entsprechendes System aufzubauen. Unter dem Titel „Stabsdienstordnung für die Leitungsgruppe mit besonderen Aufgaben sowie bei Schadensereignissen“ sind Abläufe und Aufgaben sowie Einsatzbereiche der städtischen Mitarbeiter klar festgelegt. Um bestmöglich vorbereitet zu sein, werden diese Abläufe in regelmäßigen Schulungen eingeübt und optimiert.

Großer Wert auf Zusammenarbeit mit Blaulicht-Organisationen

Als Aufgaben des Verwaltungsstabes nennt Ordnungsamtsleiter Andreas Dereck den „Informationsaustausch zwischen den Beteiligten, Lagebesprechungen, die Information und Warnung der Öffentlichkeit, die Vorbereitung von Evakuierungen sowie die Verpflegung der Einsatzkräfte.“ Der Amtsleiter betont: „Hier legen wir großen Wert auf die gute Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen.“

Am Bürgertelefon mussten verschiedene Fragen zur Evakuierung beantwortet werden. Foto: Stadtverwaltung Donaueschingen

Die Umsetzung dieser Erfordernisse sei laut Mitteilung der Stadt bis ins kleinste Detail durchdacht gewesen. Es wurde eine Sammelstelle organisiert, es ging um die Herausgabe der Informationen an die Bürger über verschiedenste Kanäle, um Evakuierungs-Anweisungen an Institutionen, Schulen und Kindergärten sowie Betriebe im betroffenen Gebiet bis hin zu inszenierten Anrufen von Bürgern beim eigens dafür eingerichteten Bürgertelefon.

Ein Szenario, das hoffentlich niemals eintritt

Bei der Abschlussbesprechung mit allen Beteiligten im Sitzungssaal des Rathauses dankte Oberbürgermeister Erik Pauly allen Mitwirkenden. Man habe es mit einem Szenario zu tun gehabt, das hoffentlich niemals eintritt. Doch auch Donaueschingen müsse sich auf Katastrophen verschiedenster Art vorbereiten und handlungsfähig bleiben.

"Wir sind im Hinblick auf die Gefahrenvorsorge schon sehr gut aufgestellt, durch Übungen und Schulungen sind wir in der Lage, schnell reagieren zu können. Das haben wir in der heutigen Übung gesehen. Die Abläufe und Prozesse heute haben gut funktioniert“, lobte der OB.

Orientierungsratgeber

Die Nina Warn-App
kann die Bevölkerung frühzeitig über Gefahrenlagen informieren. Deshalb empfiehlt die Stadtverwaltung, die App auf dem Handy zu installieren. Die Warnmeldungen enthalten neben Infos zur konkreten Gefahrenlage auch entsprechende Handlungsempfehlungen. Bei längeren Stromausfällen sind die Feuerwehrgerätehäuser besetzt, die mit Notstromaggregaten versorgt sind. Bei Stromausfällen von mehr als 30 Minuten können alle Bürger über die Feuerwehrgerätehäuser Notrufe absetzen und Hilfen anzufordern.