Manch ein Schiedsrichter wollte hier gar nicht mehr anpfeifen: Der Kunstrasenplatz der TSG Fußball ist seit dem letzten Hochwasser kaum noch zu gebrauchen. An den Sanierungskosten scheiden sich die Geister. Foto: Ungureanu

Der Technische Ausschuss hat sich mit dem Kunstrasenplatz bei der Bizerba-Arena befasst.

Balingen - (gu). Allein die Planung für die Sanierung des Kunstrasenplatzes bei der Bizerba-Arena wird auf rund 179000 Euro geschätzt. Mit den voraussichtlichen Sanierungskosten von 1,9 Millionen Euro konnten sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses nicht anfreunden.

"Für mich", meinte CDU-Stadtrat Klaus Hahn, "ist das keine Sanierung, sondern ein Neubau." Er räumte ein, dass kein Zweifel daran bestehe, dass die TSG den Kunstrasenplatz brauche. Angesichts der Kosten gab er zu bedenken, dass auch die Turnabteilung der TSG für adäquate Trainingsmöglichkeiten mehr als eine Million Euro benötige.

Mehr Informationen gefordert

Dazu, was für 1,9 Millionen Euro gemacht werden solle, benötige er mehr Informationen. In Roßwangen wäre man bei der Sanierung des Sportplatzes anders verfahren: Man hätte einen Handwerker kontaktiert und sich ein Angebot machen lassen.

Tiefbauamtsleiter Markus Streich erklärte, dass es um eine Vorab-Untersuchung gehe; gleichzeitig würden alternative Möglichkeiten gesucht. Der Kunstrasenplatz sei nicht ganz einfach herzustellen; so entspreche der Sicherheitsabstand um das Spielfeld nicht den Vorgaben. Was die Planungskosten angeht: Wenn ein Viertel davon aufgebraucht sei, werde man erneut beraten. Beruhigend, fand SPD-Stadtrat Ulrich Teufel, dass gleich nicht entschieden werden müsse.

"Alternativen klären"

Dietmar Foth (FDP) erinnerte an das Hochwasser 2013, das den Kunstrasenplatz dauerhaft beschädigt hatte. Er betonte, dass im Zuge der Planungsleistungen untersucht werden müsse, was nötig ist, und welche Alternativen es gibt. Auch Markus Wochner (FWV) forderte, erst mal zu eruieren, ob es sich um eine Sanierung oder einen Neubau handle.

Plastik in die Eyach?

Uwe Jetter (Grüne) gab zu bedenken, dass der Kunstrasen aus Plastik sei, und dass die Gefahr bestehe, dass Mikroplastik in die Eyach gelange. Erfahrungen damit habe man noch nicht gemacht, räumte Streich ein. Aber der Kunstrasenplatz beim Schulzentrum Längenfeld habe sich in den vergangenen zwei Jahren gut bewährt: "Die niedergetretenen Kunststoffhalme", sagte er, "richten sich danach wieder auf."