Neue Erfahrung für Raphaela Gonser: Sie musste Kurzarbeit abrechnen. Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeindeverwaltung: Zehn Mitarbeiter haben 200 Stunden weniger erbracht / Gemeinde spart 1500 Euro

Kurzarbeit bei einer Gemeinde – daran können sich selbst altgediente Gemeinderäte nicht erinnern. Die Bilanz der coronabedingten Einschränkung haben sie in der jüngsten Sitzung gehört.

Bitz. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Nach diesem Motto hatte die Gemeinde Bitz kurz nach Beginn der Coronavirus-Pandemie gehandelt und Kurzarbeit vom 1. Mai bis zum Jahresende angezeigt, was ihr in der Zeit, da Schulen und Kindergärten geschlossen waren, auch zugute gekommen ist. Weil die Kurzarbeitsphase letztlich nur einen Monat gedauert hat – lediglich für den Juni hat die Verwaltung Kurzarbeitergeld beantragt –, konnte Raphaela Gonser, die Leiterin der Finanzverwaltung, schon in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Bilanz ziehen und legte die Zahlen vor.

Dass da eine recht komplizierte Rechnung in der Sitzungsvorlage stand, liegt am Abrechnungssystem für Kurzarbeit. Was die Räte, die das Haushaltsrecht innehaben, interessiert, steht ohnehin unter dem Strich, und so erfuhren sie, dass die Verwaltung für zehn Mitarbeiter von Grundschule und Kindergärten Kurzarbeit beantragt hatte und diese im Juni insgesamt 200 Stunden weniger geleistet hatten. Durch den Anteil, den die Agentur für Arbeit bezahlt, hat die Gemeinde 2207 Euro eingespart. Das Nettogehalt der Arbeitnehmer, das durch die Kurzarbeit gesunken ist, was der Zuschuss der Arbeitsagentur nur teilweise aufgefangen hat, hat die Gemeinde auf 95 Prozent aufgestockt – Grundlage dafür ist eine Tarifvereinbarung "Covid" für den öffentlichen Dienst. Fünf Prozent des Nettogehaltes zuzüglich Arbeitgeberanteil hat die Gemeinde somit noch zusätzlich eingespart: 852 Euro insgesamt. Im Gegenzug musste sie eine Dienstleistung des Rechenzentrums finanzieren, das die technische Voraussetzung für diese ungewohnte Form der Gehaltsabrechnung geschaffen hat. 1564 Euro Kosten waren dafür fällig. Unterm Strich liegt die Ersparnis der Gemeinde also bei 1496 Euro.