Paare geben sich am "12.12.12" das Ja-Wort". Romantische Kulisse wichtiger als Schnapszahl-Datum.
Burg Hohenzollern - Das für lange Zeit letzte Schnapszahldatum: Den "12.12.12" nutzten gestern sieben Paare, um sich auf der Burg Hohenzollern das "Ja-Wort" zu geben. In der tief verschneiten Anlage wurden die Hochzeiten bei strahlendem Sonnenschein zu einem Wintermärchen.
Eine traumhafte Kulisse bot sich den Brautpaaren bereits bei der Fahrt in Richtung Burg: Die Sonne verwandelte die Schneedecke rund um den Zoller in eine wie mit tausend Kristallen besetzte, funkelnde Landschaft. Von einem winterlichen "Traumtag" sprachen Standesbeamtin Sara Orlowski und Bisingens Bürgermeister Joachim Krüger, die die Paare vermählten. "Es ist eine tolle Atmosphäre auf der Burg", schwärmte Krüger und lobte in diesem Zusammenhang auch die gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Bisingen und der Burgverwaltung, die der Gemeinde das Trauzimmer zwei Mal im Jahr zur Verfügung stellt. "Die Burg ist ein außergewöhnlicher Ort. Hier ein Standesamt eröffnen zu können, ist ebenso außergewöhnlich", sagte Krüger.
Das Schnapszahldatum selbst ist für ihn und Orlowski nichts Besonderes mehr. Bereits seit dem 9.9.99 nimmt die Gemeinde Bisingen an solchen Tagen Trauungen vor. Krüger betonte, dass eine Trauung an solch einem Tag keine "Spaßveranstaltung" sei, sondern ein "würdevoller und ernster Anlass".
Richard und Astrid Meister waren das erste Paar, das sich gestern auf der Burg das Ja-Wort gaben. Dass sie gerade an einem Schnapszahldatum heiraten, war Zufall. Richard Meister hatte gelesen, dass eine Heirat auf der Burg möglich sei und der Termin habe vom Zeitpunkt sehr gut gepasst, erzählte er. Vor einem halben Jahr haben sie in Zimmern ein Haus gekauft und können jeden Tag auf die Burg schauen. "Hier jetzt auch zu heiraten, hat etwas", sagt Richard Meister.
Um auf der Burg zu heiraten, verschoben Sarah und Michael Graw die geplante Fahrt mit der Hochzeitskutsche auf ihre kirchliche Trauung im Sommer und gaben sich in der winterlichen Atmosphäre des alten Gemäuers das Eheversprechen. Sarah Graw ist in Hechingen und in Bisingen aufgewachsen, die Burg also ein fester Bestandteil ihrer Heimat. "Schon als Kind war ich oft hier oben. Es ist eine besondere Kulisse", sagte sie. Da lag die Entscheidung nahe, das Angebot, auf der Burg zu heiraten, zu nutzen. Dass es auf den "12.12.12" fiel, war daher auch bei ihnen ein Zufall, über den sie sich sehr freuen. "Es ist ein besonderes Datum, zumal es das letzte Mal für sehr lange Zeit ein Schnapszahldatum ist", sagte Sarah Graw. Ihr Mann fügte lachend hinzu: "Es ist vor allem auch leicht zu merken."
Marianne Schneider von der Burg Hohenzollern berichtet, viele Paare würden an ihrem Hochzeitstag auch wieder auf die Burg kommen, um sich an den Tag ihrer Trauung zu erinnern.
- Die nächsten Trau-Termine des Standesamts Bisingen auf der Burg sind am 1. März und am 13. September.