Lisa Stuhrmann wird als letzte Station ihrer Nordamerikareise New York besuchen. Foto: AP

Als Hotelfachfrau kommt man rum. Die Bisingerin Lisa Stuhrmann hat diesen Beruf ergriffen.

Bisingen - Als Hotelfachfrau kommt man rum auf der Welt. Lisa Stuhrmann aus Bisingen hat diesen Beruf ergriffen. Sie wohnte und arbeitete bereits in der Schweiz, Österreich, Lichtenstein, in Südfrankreich und zuletzt in Kanada.

Dort arbeitete sie bis vor wenigen Wochen in einem Hotel in der Nähe von Toronto. Seither ist sie auf Reisen quer durch Nordamerika. Der erste Stop war Toronto, von dort aus ging es nach Ottawa und weiter nach Montreal. Auch die Rocky Mountains hat sie besucht. Es zeigte sich aber, dass der Winter nicht die ideale Zeit für einen Ausflug dorthin ist. Es sei so eiskalt gewesen, dass sie es nach einer Woche nicht mehr ausgehalten habe und zurück nach Vancouver Island geflüchtet sei, berichtet sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Derzeit ist sie in Las Vegas, dann geht es nach New York und im Februar zurück nach Deutschland.

Aufenthalt am Strand auf Vancouver Island

Lisa Stuhrmann finanziert sich ihre Reise als »Backpacker«. Der Begriff beschreibt eine spezielle Form von Visum, die Reisenden befristete Jobs im jeweiligen Gastland erlaubt. Viel verdienen kann man so nicht, und deshalb übernachtet sie oft in Hostels, was mit deutschen Jugendherbergen vergleichbar ist. Viel Privatsphäre hat man da natürlich nicht. Die ein oder andere Nacht hat sie gemeinsam mit ihrer Freundin und Reisegefährtin deshalb auch schon im Auto verbracht. Auch diese Lösung hat Nachteile. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen sei das wirklich sehr kalt und unbequem, berichtet sie.

Die Hostels seien dagegen zwar beheizt, dafür könne man mit den Leuten dort ziemliches Pech haben. Ihren Tiefpunkt in dieser Beziehung erlebte sie in Montreal. Dort teilte sie ihr Zimmer mit ihrer Freundin und einem Franzosen, der nachts betrunken und schreiend das Zimmer betrat und die zwei jungen Frauen an den Füßen packte. Im Morgengrauen flüchteten sie aus dem Zimmer.

Dafür entschädigen viele schöne Erlebnisse unterwegs. Etwa der Aufenthalt am Strand auf Vancouver Island. »Am liebsten wär ich da für immer geblieben«, sagt sie. Ganz grundsätzlich findet sie es schön, mit ihrem gesamten Hab und Gut im Rucksack durch die Gegend zu reisen. »Man schätzt dann wieder alltägliche Dinge, wie ein eigenes Zimmer oder ein Bad«, sagt sie.

Als ihre Eltern Ute und Dieter Stuhrmann aus Bisingen sie im August dieses Jahres besuchten, flossen die Tränen vor Freude. Für die Mutter ist es nicht leicht, dass die Tochter über dem großen Teich ist, wie Ute Stuhrmann erzählt. Aber weil sie immerhin gemeinsam mit ihrer Freundin Sabrina Sontheimer unterwegs sei, ist ihre Mutter doch etwas beruhigt.