Susanne Lamparth engagiert sich seit Anfang August als Fahrerin des Fleckahopsers.Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfsbereitschaft: Susanne Lamparth engagiert sich seit Corona-Krise aktiv bei Bürger helfen Bürgern

Für bis zu acht Personen täglich haben die Ehrenamtlichen des Vereins Bürger helfen Bürger in der Corona-Hochphase eingekauft und die Lebensmittel direkt an die Haustür geliefert. Als neue Fahrerin engagiert sich Susanne Lamparth. Was hat sie dazu gebracht?

Bisingen. Mitglied im Verein Bürger helfen Bürgern ist Susanne Lamparth schon seit einigen Jahren, doch bislang ist sie passiv geblieben. Während der Corona-Pandemie, die Ende März hereingebrochen ist, hat sich das geändert: "Mit der Krise habe ich mich aktiv gemeldet", berichtet sie im Gespräch. Sie habe mitbekommen, dass die Zahl der Fahrer wegen Corona gesunken sei. Und das war für Lamparth der entscheidende Punkt, an dem sie sich entschlossen hat, mitzumachen. Danach war auch sie eine derjenigen, die Einkäufe organisiert und zu den Hilfe-Suchenden an die Haustüren gebracht hat. Lamparth: "Ich habe Zeit und vielen ist damit geholfen." Außerdem sei es nett, die Leute kennenzulernen, zumal diese sich über den Besuch der Helfer sehr freuten.

Es wäre für Hilfe-Suchende sicher auch möglich, mit dem Bus zum Einkaufen zu fahren, aber – ganz abgesehen von Corona – Lamparth habe selbst eine Mutter, die auf die 90 Jahre zugeht, und deshalb weiß sie: "Das ist für manche Ältere nicht immer ganz so einfach" – sagt sie im Hinblick auf die Bus-Fahrzeiten und Einschränkungen bei der Mobilität. Auch wenn sie längere Zeit nur passiv bei Bürger helfen Bürgern dabei war: Den Verein kenne man ja, in Geschäften liegen Flyer aus in der Zeitung ist Bürger helfen Bürgern immer wieder präsent. Und die Ansprechpartner seien ihr ja auch bekannt. Wie sie berichtet, könne sich prinzipiell jeder beim Verein Bürger helfen Bürger als Fahrer anmelden.

Wer sich entscheidet, den Fleckahopser zu fahren, erhält eine Unterweisung: Dabei geht es beispielsweise um das Ausfüllen des Fahrtenbuchs, woher sie den Schlüssel bekommt und an wen sie sich im Notfall wenden kann. Wer als Fahrer mitmachen will, sollte ein bis zwei Monate Vorlaufzeit einkalkulieren, denn Fahrer werden schon auf Wochen im Voraus eingeteilt und organisiert. Seit dem 1. August ist Lamparth nun also voll dabei, auch außerhalb der Lebensmittelversorgung. Einmal hatte sie bisher Bereitschaft, aber noch keine Fahrt, berichtet sie.

Seit vier Jahren gibt es den Fleckahopser

"Wir sind um jeden hilfsbereiten Menschen dankbar", sagt Rudolf Buckenmaier, Vorsitzender des Vereins Bürger helfen Bürgern, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Größtenteils wird der Fleckahopser für Einkäufe, Arzt-, Friseur- und Friedhofsbesuche stets gerne in Anspruch genommen.

Seit nunmehr vier Jahren gibt es in Bisingen diesen Fahrdienst, bei dem sich momentan ein Dutzend Fahrer beim Projekt Bisinger Bürgerauto aktiv engagiert.

Ab September solle der Fahrdienst stets am Dienstag, Mittwoch und Freitag angeboten werden. Aufgrund der Corona-Situation bestehe seit dem 24. März obendrein die Lebensmittel-Notversorgung. Diese wird ebenfalls von vielen gerne angenommen (siehe Info).

Weitere Informationen: Die wegen Corona eingerichtete Lebensmittel Notversorgung mit Bringdienst ist weiter unter der Telefonnummer 07476/9145006 zwischen 8.30 und 10.30 Uhr zu erreichen. Zudem können Spontanfahrten unter der Telefonnummer 0176/ 43 33 48 80 vorab angemeldet werden.

Die Lebensmittel-Notfallversorgung läuft seit dem 24. März 2020 und erfreute sich vor allem in den ersten Wochen reger Nachfrage. Waren es am 24. März zwei Personen, die die Hilfe des Vereins Bürger helfen Bürgern in Anspruch nahmen, so sind es am 7. April bereits acht Personen gewesen. In den ersten drei Wochen wurden insgesamt 22 Personen mit Lebensmitteln beliefert.