Gleich geht’s los: Freudestrahlend fiebern die Demokratie-Freunde dem Ballonstart entgegen. Mittendrin freut sich Bürgermeister Waizenegger (weißes Hemd, Siebter von rechts). Foto: Flegr Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: 40 Gründe, weshalb "Demokratie super ist", steigen in Bisingen in die Lüfte / Bürgermeister macht mit

Landesweit stiegen am Samstag, dem "Internationalen Tag der Demokratie", hunderte von Luftballons in den Himmel. Im Gepäck hatten sie Postkarten mit unterschiedlichen Bekenntnissen zur Demokratie. 40 Ballons starteten in Bisingen, einer davon aus den Händen von Bürgermeister Roman Waizenegger.

Bisingen. "Demokratie – ich bin dabei" lautete das Motto der Aktion, die vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg koordiniert worden war. "Demokratie – ich bin dabei"  sagten sich auch 25 Mitglieder und Freunde des Freizeitclubs von Behinderten und Nichtbehinderten, Bisingen.

Sie trafen sich im Clubheim, um sich darüber auszutauschen, was eine lebendige Demokratie so wertvoll und wichtig macht. Ihre ganz persönlichen Antworten brachten sie auf den vorgefertigten Postkarten zum Ausdruck, die – wenn alles klappt – nach ihrer Flugreise wieder beim Demokratiezentrum gesammelt werden. Der Satz "Demokratie ist super, weil…" war zu ergänzen. Gründe fanden sich mannigfach. "…alle Menschen die gleichen Rechte haben", oder "…es keine bessere Staatsform gibt", oder "… ich trotz meiner Behinderung gleichwertig am Leben in der Gemeinschaft teilhaben darf", wurde beispielsweise formuliert.

Einige der Teilnehmer sollten auch für verhinderte Familienmitglieder oder Freunde eine Karte ausfüllen. So kamen am Schluss insgesamt 40 Ballons zum Start, der mit großem Spaß gemeinschaftlich inszeniert wurde. Was den Freizeitclub besonders freute, war die große Bandbreite der Teilnehmenden. Sie reichte von Kleinkindern über in der DDR Aufgewachsene bis zur Seniorin. Somit äußerten sich gleichzeitig die Sorge um eine lebenswerte Zukunft in Gerechtigkeit und Freiheit sowie persönliche Erfahrungen mit Staatsformen, die die Menschenrechte missachteten.

Nach dem Ballonstart hielt der gemeinsame Spaß noch weiter an. Während die einen lieber die Herbstsonne genossen und die Fläche vor dem Clubheim mit Straßenmalkreide verschönerten, setzten sich andere lieber an Tischen zu Gesellschaftsspielen zusammen. Zu letzteren zählte auch Bürgermeister Roman Waizenegger, der sich als "Mensch ärgere dich nicht"-Fan outete. Er hat zwar am Samstag am Spieltisch nicht gewinnen können. Aber er hat sich mit seiner zugänglichen und unkomplizierten Art neue Freunde und viel Respekt erworben. Auch das kann als Zeichen einer funktionierenden Demokratie gewertet werden.