Sollen eine neue Attraktion auf dem Sommerberg und im neuen Bikepark werden: Downhill-Go-Karts für Jung und Alt, für die eine 600-Meter-Abfahrtsstrecke angelegt werden soll. Foto: Mountaincarts

Für Heiko Rittmann und Alexander Heselschwerdt geht Kindheitstraum in Erfüllung. Neuer Laden-Standort.

Bad Wildbad - Im Hintergrund laufen zwar noch Vertragsverhandlungen – aber auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt Stefanie Dickgiesser, Geschäftsführerin Touristik Bad Wildbad GmbH, ausdrücklich: Heiko Rittmann und Alexander Heselschwerdt sollen die neuen Bikepark-Pächter werden.

Dafür habe sich der Bad Wildbader Gemeinderat in zwei Sitzungen noch im September ausgesprochen. Vor allem Kollege Rittmann habe sich "wie ein kleiner Junge" über das klare Votum der Stadtvorderen für ihr "mit großer Leidenschaft" vorgetragenes Bikepark-Konzept gefreut. "Für ihn geht damit ein echter Kindheitstraum in Erfüllung", so ein etwas "nüchternerer" Kompagnon Heselschwerdt. Der vor allem jetzt "die irre viele Arbeit" sieht, die auf das Unternehmer-Duo nun zukommt.

Bis Mitte November soll der neue Pachtvertrag unterschriftsreif vorliegen. Parallel laufen auf dem Sommerberg die Gespräche mit dem bisherigen Bikepark-Pächter, der Radsportakademie, welche Teil der dort vorhandenen Ausstattung die neuen Pächter übernehmen werden – und welche nicht. Einen "Teil der Belegschaft der Radsportakademie" werde man künftig auch in der neuen Konstellation weiterbeschäftigen, so die offizielle Sprachregelung. Ziel sei zum (Neu-)Start des Bikeparks, der aktuell für den 1. April 2021 geplant sei - "soweit Corona das dann erlauben wird" - mit einer dann zehnköpfigen Stamm-Mannschaft den Betrieb der neuen "Adventure Sport GmbH" zu bestreiten.

Viele Veränderungen stehen an

Zu der gehört – neben dem künftig "E-Adventure Bikepark Bad Wildbad" genannten Freizeitgelände auf dem Sommerberg – auch das bisherige Fahrradgeschäft "Adventure Bike"; für das es ebenfalls die nächsten Wochen reichlich Veränderungen geben wird. So soll der Standort im Gebäude des Neuen Eberhardsbads zum Jahresende doch aufgegeben werden. Mit einer Dependance werde man in die König-Karl-Straße ziehen, in ein bisher freies, rund 90 Quadratmeter großes Ladengeschäft in der Nähe der Sparkasse und der Bäckerei Haag. In dieser Location wolle man dann das Verleihgeschäft unterbringen – für klassische Fahrräder, E-Bikes oder auch E-Rikschas. Außerdem werde es hier ein "Rad-Café" geben, das auch als "quasi inoffizielles Touristen-Büro" nicht nur für Biker funktionieren werde. Schon jetzt sei ihr Bike-Shop für viele Wildbad-Touristen erste Anlaufs- und Auskunftsstelle beim Besuch in der Stadt.

Verhandelt werde aktuell auch über einen weiteren, zweiten Standort in der Stadt für den eigentlichen Fahrradverkauf und den Werkstattservice. Da die Gespräche hier aber noch in einem recht frühen Stadium seien, wollen Rittmann und Heselschwerdt noch nicht zu früh vorpreschen. Allein das könnten sie sagen: Es gehe um eine Immobilie mit rund 600 Quadratmeter Nutzfläche, von der etwa die Hälfte später als eigentliche Verkaufsfläche und Showroom zur Verfügung stünde. Schon seit Ende vergangenen Jahres stehe fest, dass der erst im Frühjahr 2019 gegründete Adventure-Bike-Shop wegen des großen Erfolgs unbedingt größere Verkaufs- und Arbeitsflächen braucht. Bereits jetzt, berichten Rittmann und Heselschwerdt, habe man "fleißig weitere Fahrräder und E-Bikes" für die nächste Saison geordert, die man nun natürlich auch auf mehr Fläche unterbringen müsse. Klappt alles wie erhofft, sollen beide neuen Laden-Standorte zum 1. Januar nächsten Jahres bereits bezogen sein. "Das wäre optimal".

Was alles – wie gesagt – neben der Neu-Organisation des Bikeparks laufen muss. Rittmann und Heselschwerdt setzen dafür auf "eine sehr enge Verzahnung mit dem Naturschutz und dem Forst" auf dem Sommerberg, um die vielen, geplanten Neuerungen auf den europaweit bekannten und beliebten Bikepark-Strecken auch "umweltgerecht" umsetzen zu können. Das beträfe zum Beispiel die neue Attraktion "Downhill-Go-Kart", für die eine 600-Meter-Abfahrt vom Startpunkt der ehemaligen Dual-Slalom-Strecke bis zum kleinen Lift geschaffen werden soll. Flankieren wolle man diese Strecke – wenn es der Naturschutz erlaubt – beispielsweise "mit einem kleinen Biotop", um neben dem Adrenalin-Kick immer auch das Naturerlebnis auf dem Sommerberg mit zu einem Erlebnis-Kern machen zu können.

Und, ja – natürlich ist zur Eröffnung des neuen E-Adventure-Bikeparks am 1. April die ganz große Sause geplant, zumal der Bikepark ja auch noch dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern konnte. Für das die ganz große Geburtstags-Party coronabedingt ja ebenfalls bisher ausfallen musste. Wäre die momentane Pandemie aber auch dann noch nicht überstanden, würde man das große Fest eben später nachholen müssen.

Denn – gefeiert haben Rittmann, Heselschwerdt und ihr engagiertes Team den bisherigen Erfolg bei der Neuausschreibung des Pachtvertrags für den Bikepark auch selbst noch nicht. "Das kommt frühestens nach Vertragsunterschrift". Oder eigentlich, wenn auch die Arbeit auf dem Sommerberg bis zur Neu-Eröffnung des Bikepark-Geländes geschafft ist. "Erst dann können wir uns etwas zurücklehnen und wirklich feiern!" Und das wollen man dann auch – mit der ganzen Stadt und allen Gästen – unbedingt tun.