Auch die Stadt Schramberg kommt zu dem Schluss: Ein Biber ist kein Hindernis für den geplanten Hallen-Neubau. Foto: Riesterer

Der Biber, dessen Bissspuren am Dorfweiher in Tennenbronn gesichtet wurden, stellt kein Hindernis für den geplanten Neubau der Sport- und Festhalle dar. Gegebenenfalls sind leichte Anpassungen notwendig.

Schramberg-Tennenbronn - Das teilt nun die Stadtverwaltung mit, nachdem auch das Regierungspräsidium Freiburg im Gespräch mit unserer Redaktion zu dem Schluss gekommen war, dass die Anwesenheit eines Bibers primär keine Auswirkungen auf einen Hallenbau hat.

Tier doch schon länger da?

Bei einem Vororttermin mit dem Biberbeauftragten des Landkreises Rottweil, Gerhard Jäckle, hat die Stadt Schramberg neue Erkenntnisse gewonnen. So wurden Bissspuren ausgemacht, "die sogar auf Aktivitäten in den vergangenen Jahren hinweisen", so die Stadt. Nach Informationen des Regierungspräsidiums seien im April/Mai 2022 noch keine Spuren eines Bibers vor Ort festgestellt worden.

Auf Partnersuche

Höchstwahrscheinlich handele es sich um einen dreijährigen Biber auf Revier- und Partnersuche, wobei laut Einschätzung des Biberexperten das Habitat am Dorfweiher in Tennenbronn nicht optimal ist. "Der Verbiss beschränkt sich vor allem auf die Insel und das nahe Umfeld des Dorfweihers. Wo genau der Biber seinen Bau errichtet hat, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden", so die Stadt.

Von allein erledigt?

Möglich sei ebenfalls, dass der Biber weiterzieht; vor allem dann, wenn der Eingang des Biberbaus aufgrund von Flachwasser zu unsicher wird, der Biber bei seiner Partnersuche erfolglos bleibt oder die Nahrungsquellen erschöpft sind.

Wie geht‘s weiter?

Die Stadt Schramberg hat Kontakt mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium aufgenommen und wartet derzeit auf Rückmeldung. "Für die Hallenplanung stellt der Biber derzeit keine Gefahr dar", beruhigt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. "Gegebenenfalls müssen wir beim Eingriff ins Gewässer, bei den Retentionsflächen und beim ökologischen Ausgleich etwas umplanen." Eventuell würden auch Schutzmaßnahmen während der Bauzeit notwendig.

Insel nicht betreten

Im Bebauungsplanverfahren für die Halle wird ein Fachberater eine Verträglichkeitskonzeption erstellen, heißt es weiter. Die Stadt Schramberg bittet, die Insel im Dorfweiher nicht zu betreten. Wer dem Biber nachstellt, verstoße gegen das Naturschutzrecht.