In diesem nass-kalten Frühjahr finden die Bienen nicht ausreichend Nahrung, denn Nektar fließt bei kühlen Temperaturen nicht. Foto: Kommert

In diesem nass-kalten Frühjahr finden die stets fleißigen Bienen auch in der Raumschaft Triberg, nicht ausreichend Nahrung. Der Grund: Nektar fließt bei kühlen Temperaturen nicht.

Raumschaft Triberg - Heute, Donnerstag, 20. Mai, ist der "Welttag der Biene" – dieses eher unscheinbare Insekt ist schon in einem Albert Einstein zugesprochenen Zitat untrennbar mit dem Geschick der Menschheit verbunden: "Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen."

Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sei eine Aktion aber nicht möglich, äußerte sich dazu Helmut Finkbeiner, Vorsitzender des Bezirks-Imkervereins Triberg, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Der Weltbienentag ist ein Tag, der auf den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringend benötigten Schutz der Bienen aufmerksam machen soll. Dabei könne ein wenig (blühendes) Grün im Garten, auf dem Balkon und sogar auf der Fensterbank zum Erhalt der Bienen beitragen, so der Tenor der Imker des Bezirksvereins.

Dabei geht es bei Weitem nicht nur um den bekanntesten Vertreter, die Honigbiene.

Zeitversetzte Blüte spielt wichtige Rolle

Bienen zählen zu den wichtigsten Nutztieren in Deutschland und können weit mehr als nur Honig zu produzieren. Wildbienen etwa sorgen in der Natur für die lebenswichtige Bestäubung von Pflanzen. Rund 80 Prozent der heimischen Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung der Bienen angewiesen. Sie sorgen für den Erhalt der Pflanzenvielfalt und somit auch für eine Lebensgrundlage von Menschen und Tieren.

Doch fast jede zehnte Wildbienenart in Europa ist bedroht, denn ihre Lebensräume und Nahrungsquellen schwinden. So fehlen immer mehr strukturreiche Lebensräume wie Sandwege, Totholz- oder Steinhaufen und alte Hecken, die den Tieren als Nistplätze dienen. Auch werden freie Wiesenflächen zunehmend durch Straßen- oder Wohnungsbau versiegelt und somit das Angebot an Nahrungsquellen für die Bienen verringert. Hinzu kommt, dass durch die immer intensiver betriebene Landwirtschaft Monokulturen und Pestizide verbreitet werden. Die Folge: schwindende Pflanzenvielfalt und schwindende Bienen.  

Bienenfreundliche Pflanzen lassen sich von Frühjahr bis Sommer ansäen. Dabei kann man auch auf dem Balkon und sogar auf der Fensterbank etwas für die Insekten tun. Mit den richtigen Pflanzen geht das einfach und hat eine nachhaltige Wirkung. Wichtig ist bei der Auswahl der Pflanzen vor allem, dass sie zeitversetzt blühen. So finden die Bienen vom Frühling bis in den Herbst hinein dauerhaft Nahrung.

Kräuter sorgen zudemin der Küche für Würze

Als gute Nektarlieferanten gelten Fächerblume, Schneeflockenblume, Kapuzinerkresse und die Gewürztagetes. Auch Stauden machen sich auf einem bienenfreundlichen Balkon gut – und sie müssen nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden. Bei den Kräutern liefern vor allem Oregano, Melisse, Thymian und Küchensalbei Nahrung für die gefährdeten Insekten. Mit Letzteren lohnt sich die angelegte Bienenweide nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich: Frisch geerntete Kräuter sorgen in der Küche für die richtige Würze.

Wer einen Garten besitzt, kann auch eine kleine Wiese anlegen. Die Vorbereitungen für eine nektar- und pollenreiche Blumenwiese beginnen zwischen Ende März und Ende Mai. Wenn die Blumenwiese steht, wird sie ein bis zwei Mal im Jahr gemäht. Wer dies nur einmal jährlich tun möchte, mäht Ende Juli. Dann bilden sich im Spätsommer und Herbst oft noch einmal neue Blüten. Steht etwas mehr Platz zur Verfügung, bietet ein Bienenhotel den Bestäubern Schutz und einen Platz zum Nisten. Denn viele Wildbienen sind Einzelgänger und bevorzugen warme und trockene Plätze aus Holz oder Bambus, um ihren Nachwuchs heranzuziehen.

Auch wer eine Wasserstelle bereithält, tut den Bienen Gutes. Vor allem in den Städten fehlt es den Insekten oft an Nektar und an Wasser. Um in Ruhe zu trinken, suchen Bienen kleine Landeplätze direkt am Wasser. In einem Untersetzer oder einer flachen Schale kann man ein paar Steine oder Kiesel setzen und darüber Moosstücke oder ein paar Zweige verteilen, die als Landeplätze dienen. Es gilt, so viel Wasser in die Schale zu gießen, dass die Plätze noch im Trockenen liegen und die Bienentränke an einem geschützten und windstillen Platz steht. Das Wasser muss regelmäßig aufgefüllt werden. So hat jeder die Möglichkeit, die geflügelten Bestäuber zu erhalten, sind sich die Raumschaftsimker einig.