In jedem Stadtteil Schrambergs soll eine Alarmsirene auf ein öffentliches Gebäude kommen. (Symbolfoto) Foto: Büttner/dpa

Die Stadt Schramberg plant für ihr Gebiet insgesamt sechs Sirenen anzuschaffen, um die Bevölkerung in einer Mischung aus Warneinrichtungen rechtzeitig und effizient auf mögliche Gefahren aufmerksam machen zu können.

Schramberg - Es gibt zwar diverse Warn-Apps für Mobilgeräte und auch Lautsprecherwagen der Feuerwehr. Doch diese Alarmierung ist im Ernstfall nicht schnell und effizient genug, so die Ansicht der Stadtverwaltung. Denn gerade dann, wenn ein Schadenereignis unmittelbar bevorsteht oder eingetroffen ist, sei eine "schnelle Alarmierung und Information der Bevölkerung unerlässlich", um Leben und Gesundheit der Bürger zu schützen, heißt es weiter.

Aufbau eines Verwaltungsstabs

Deswegen regt die Verwaltung im Ausschuss für Umwelt und Technik an, den sechs Sirenen zum Schutz und zur Warnung der Bevölkerung grundsätzlich zuzustimmen. Über die Bereitstellung der finanziellen Mittel solle dann im Zuge der Haushaltsplanberatungen entschieden werden. Bis vor zwei Jahren habe Schramberg nahezu keine Mittel und personelle Ressourcen für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz aufgewendet. Mittlerweile sei entschieden worden, in das professionelle kommunale Notfall- und Krisenmanagement einzusteigen. Seither sei viel Arbeitszeit in den Aufbau eines Verwaltungsstabs investiert worden. Die einzelnen Mitglieder seien in drei Workshops geschult worden. Zudem habe sich während der Corona-Pandemie der Verwaltungsstab regelmäßig getroffen, um die Lage zu managen.

Dabei sei auch die Frage aufgeworfen worden, wie die Bevölkerung bei schweren Bränden mit austretenden Giftstoffen, Starkregenereignissen, Trinkwasserverunreinigungen, Bombenfunden, Stromausfall oder sonstigen örtlich begrenzten, jedoch bedrohlichen Lagen alarmiert werden könnte.

Warnmix sei Teil der Notfallpläne

Dort gingen immer mehr Kommunen in der Bundesrepublik Deutschland dazu über, neue Sirenen zu installieren. Und zwar deswegen, weil eine Sirene laut sei und innerhalb eines großen Radius zu hören. Sirenen seien geeignet, Personen sogar im Schlaf zu alarmieren. Die gewarnten Menschen können sich anschließend über weitere Quellen wie Rundfunk oder Warn-Apps genauer über die Art der Gefahr und Verhaltensempfehlungen informieren.

Das Landesinnenministerium sieht ebenfalls in einer frühzeitigen Warnung der Bevölkerung eine wichtige Aufgaben der für die Gefahrenabwehr zuständigen Behörden. Sirenen müssten allerdings in ein Gesamtkonzept "Warnung" eingebettet sein und Teil eines "Warnmixes". Genau dieser Warnmix – also die optimale, schnelle und effiziente Warnung der Bevölkerung im Schadensfall – sei Teil der Notfallpläne, die die Stadt Schramberg derzeit für ihre Bürger ausarbeitet, heißt es in der Vorlage an den Ausschuss.

Eine Sirene kostet mit Installation rund 10.000 bis 15.000 Euro brutto und hat Unterhaltskosten von rund 150 Euro. Vorgesehen ist, sie in jedem Stadtteil auf einem öffentlichen Gebäude zu installieren.