Die Betreuungsplätze für Kinder werden knapp. Deshalb soll ein neuer Kindergarten geplant werden. Foto: shangarey – stock.adobe.com

Der Bad Wildbader Gemeinderat hat die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2021/2022 einstimmig beschlossen. Gleichzeitig beauftragte das Gremium die Verwaltung, "eine bauliche Lösung für die Schaffung weiterer Betreuungsplätze für Kinder im Alter von null bis zehn Jahren vorzusehen".

Bad Wildbad - "Wir müssen weiter etwas tun, weiter nachsteuern", sagte Nadine Keller, bei der Bad Wildbader Stadtverwaltung zuständig für Kinder und Jugend, bei der jüngsten Gemeinderatssitzung zum Thema Kindergartenplätze in der Bäderstadt. 2012 habe man das Konzept Kinderstadt auf den Weg gebracht, damals bei sinkenden Kinderzahlen. Mittlerweile sei man an dem Punkt angekommen, dass Eltern ihre einjährigen Kinder anmelden möchten und es keine freien Plätze mehr gebe. "Wir versuchen schon, uns mit Übergangslösung Plätze aus den Rippen zu schneiden", sagte sie. Aber mittlerweile sei der kritische Punkt überschritten und "wir brauchen eine weitere Einrichtung", betonte Keller. Auch die Entlastung durch den geplanten Naturkindergarten sei nur von kurzer Dauer. Deshalb wolle die Verwaltung prüfen, "wo wir Plätze schaffen können".

Freigehaltene Plätze sofort besetzen

Eine Lösung für die aktuell anstehende Bedarfsplanung für das kommende Kindergartenjahr 2021/2022 sei dies hingegen nicht, heißt es in der Sitzungsvorlage. Daher müssten im kommenden Jahr kurzfristige Übergangslösungen geschaffen werden. Dazugehöre auch, für die Zukunft freigehaltene Plätze sofort zu besetzen oder kleine Umstrukturierungen in der Gruppenzusammensetzung vorzunehmen. Dies seien aber keine Maßnahmen, die das Problem der fehlenden Betreuungsplätze dauerhaft lösen.

Zum jetzigen Stand geht die Verwaltung von einer zusätzlichen Einrichtung mit mindestens 50 Krippenplätzen, 60 Kindergartenplätzen und 40 Plätzen für die Schulkindbetreuung aus.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Jahn-Zöhrens wünschte sich "frühzeitige Signale" und bat die Verwaltung darum, den Eltern zu kommunizieren, "dass es gut ist, sich frühzeitig über ›Little Bird‹ (Anm. d. Red: zentrales Anmeldeportal für alle Bad Wildbader Kindergärten) anzumelden". Man brauche Infos von den Familien, um planen zu können.

Auch Rita Locher, Vorsitzende der FWV/FDP-Fraktion, findet es "schwierig, die Zahlen zu deuten". Deshalb regte sie an, den Anteil der Flüchtlingskinder separat auszuweisen, weil für die ein höherer Betreuungsaufwand nötig sei und sich ihrer Meinung nach dieser Anteil weiter erhöhen werde. Dies sagte Mack zu und rief ebenfalls noch einmal die Eltern auf, sich frühzeitig zu melden.