Am jetzigen Wirtschaftsweg wird die Wohnbebauung Kälberwaid in Mönchweiler weiterentwickelt. Foto: Archiv/Hettich-Marull

Verschiedene Möglichkeiten durchgespielt und verworfen – jetzt ist beim Projekt Wohnbebauung Kälberwaid III. Bauabschnitt in der Wärmeversorgung ein Konsens gefunden – der Gemeinderat stimmte einmütig zu.

Mönchweiler - Harald Schäffler und Rechtsanwalt Matthias Weise vom ausführenden Planungsbüro legten den Gemeinderäten ein umfangreiches und in Teilen recht kompliziertes Konzept zur Wärmeversorgung des Neubaugebietes vor. In diesem Organisationsmodell fungiert die Gemeinde mit einem zu gründenden Eigenbetrieb Quartierversorgung Mönchweiler. Mit der technischen Betriebsführung wird ein Fachunternehmen beauftragt.

Komplexe Eigentumsverhältnisse

Die Eigentumsverhältnisse des geplanten Konstruktes: Der Eigenbetrieb (Gemeinde Mönchweiler) ist Eigentümer der Wärmequellenanlage – das heißt des Erdsondenfeldes und der dazugehörigen Infrastruktur. Ringleitung, Straßen, Wege und die Infrastruktur der Nebenanlagen im Wärmeverteilnetz verbleiben ebenfalls im Eigentum des Eigenbetriebs – gleiches gilt für die Betriebstechnik (Steuerzentrale, Schaltschränke und weitere Infrastruktur).

Der Grundstückserwerber ist Eigentümer des Verteilnetzes auf dem Grundstück mit Übergabestelle in das gebäudeinterne Sekundärnetz (Hausinstallation) und der Übergabestelle, bestehend aus Wärmepumpe, Speicher, Zähler und der dazugehörigen Infrastruktur.

Förderung möglich

Über ein Förderprogramm des Bundes für effiziente Wärmenetze können die Investitionskosten der Wärmepumpe mit 40 Prozent gefördert werden – Voraussetzung ist, dass die Wärmepumpe im Eigentum des Eigenbetriebs der Gemeinde verbleibt und von diesem betrieben wird. Den Grundstückskäufern und späteren Bauherren wird vom Eigenbetrieb allerdings optional die Möglichkeit angeboten, die Wärmepumpe selbst zu erwerben. Die Förderung ist jedoch für den Bauherren dann nicht möglich.

Der Gemeinderat kam nach ausführlicher Diskussion einstimmig zu der Entscheidung, dem Organisations- und Umsetzungsmodell zuzustimmen. Er beauftragte die Gemeindeverwaltung, alle notwendigen Schritte zur Umsetzung einzuleiten und Dienstleister mit den entsprechenden Vorbereitungen und dem Vergabeverfahren zu beauftragen.

Bauplatzpreise noch ungewiss

In einer zweiten Entscheidung stimmten die Räte einmütig für die Entwurfsplanung des Ingenieurbüros BIT Ingenieure in Villingen-Schwenningen zur Erschließung des Baugebietes Kälberwaid III. Bauabschnitt. Die Verwaltung wurde mit der Ausschreibung der Erschließungsarbeiten beauftragt.

Die Gemeinde kann übrigens die Wärmefelder je nach Nachfrage in Teilbereichen anlegen, ohne dass Zuschüsse verloren gehen. Die Nachfrage werde sich aufgrund der gestiegenen Kosten im Baugewerbe anders entwickeln als bisher angenommen, so die Verwaltung. Die Bauplatzpreise werden noch ermittelt – die Erschließungskosten fließen in diese Berechnung ein. Derzeit kann die Gemeinde hierüber noch keine Aussage treffen.

Bebauung ab September 2024

Wann kann auf der Kälberwaid gebaut werden? Rainer Christ vom Planungsbüro BIT Ingenieure sieht im Dezember 2022 die Veröffentlichung der Ausschreibung – die Submission sollte bis Februar erfolgen, im März die Vergabe. Mit dem Beginn der Erschließung rechnet er im April 2023. Aufgrund der aufwendigen Bohrungen und der Anlage des Wärmenetzes sollte bis September 2024 die Bebauung der Grundstücke möglich sein. Dies, so Christ, sei "komfortabel gerechnet" und könnte auch früher der Fall sein.